Mite Kremnitz

Kremnitz, Mite, geb. Marie Charlotte von Bardeleben (Pseudonyme „George Allan“, „Dito und Idem“)

deutsche Schriftstellerin (1852-1916). 2 eigenhändige Briefe mit Unterschrift. Waldhaus, Brand bei Bludenz, Vorarlberg. 8vo. 6 pp. Doppelblatt. Gedr. Adresse.
$ 811 / 750 € (83532)

An einen namentlich nicht genannte Adressatin. „Darf ich Ihnen den Rat geben, sich direkt an die Königin wegen eines Beitrags zu wenden? Kann Sie mit Ihrer gewandten Feder auf dem gestempelten Papier Sie darum angehen - ohne sich auf mich zu berufen - haben Sie wahrscheinlich sofort Erfolg. Sie ist meist hoch erfreut aufgefordert zu werden. Durch mich ist Sie es gar zu sehr gewohnt, ich glaube, Sie selbst vertreten Ihre Sache am besten. […] Adressieren Sie an: Ihre Majestät | Carmen Sylva | Castel Peles, | Sinaia | Rumänien, so machen Sie ihr Freude weil Sie sich als Dichterin fühlt, u.

der Beitrag kommt sicher. Herr Wunderling hat sich zu allen Zeiten als ein wunderlicher Mensch erwiesen. Sie kennen doch die Geschichte, wie es dazu kam, Verleger der Königin zu werden? Ihre - u. leider auch meine törichte Gutmütigkeit trug die Schuld. […] Davon werde ich nicht verwenden, u. darum möchte ich Sie noch einmal warnen vor meiner Charakteristik der Königin. Für mich ist sie nur Mensch. Ich finde die ,Geflüsterten Worte’ z.B. mit Recht den Schlaflosen gewidmet, weil man dabei einschlafen kann, patentierte Trivialitäten. […]“ Kremnitz war die Tochter des renommierten Chirurgen Heinrich Adolf Bardeleben. Sie wuchs in Greifswald, London und Berlin (ab 1868) auf. Am 15. Oktober 1872 heiratete sie in Berlin den praktischen und späteren Chefarzt Wilhelm Kremnitz und übersiedelte mit ihm 1875 nach Bukarest. Das Paar hatte zwei Kinder. In Rumänien befreundete sie sich mit Königin Elisabeth, die unter dem Pseudonym „Carmen Sylva“ als Schriftstellerin tätig war, und wurde ab 1881 offiziell ihre Vorleserin und Hofdame. Zusammen mit ihr veröffentlichte Kremnitz Briefromane und ein Drama unter dem Pseudonym „Dito und Idem“. Ab 1890 schrieb sie unter dem Pseudonym „Mite Kremnitz“. Außerdem übersetzte sie viele Gedichte des rumänischen Dichters Mihai Eminescu ins Deutsche, darunter Luceafărul (Der Abendstern). Nach dem Tod ihres Mannes 1897 kehrte Kremnitz nach Berlin zurück, wo sie im Winter in Wilmersdorf wohnte, während sie im Sommer in Brand in Vorarlberg wohnte..

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