Gottlieb Friedrich - Goethe Krause

Krause, Gottlieb Friedrich - Goethe, Johann Wolfgang von

seit 1824 Goethes Diener (1805–1860). Eigenh. Schriftstück mit Unterschrift. „Goethes Weinbuch“. [Weimar]. 3½ pp. auf 3 Bll. Folio. Geheftet in einen Umschlag mit der Aufschrift „Weinbuch“.
$ 20,030 / 18.500 € (94805)

Goethes Weinbuch, in dem Krause auf der ersten Seite wöchentlich die Weinvorräte eingetragen und monatlich bilanziert hat. Auf den SS. 2 bis 4 ist in Tabellenform der Weinverbrauch („Eschendorfer 1794r“ bzw. „1798r“ und „1827r“, „Madeyra“, „Frankfurter“, „Rheinwein“ und „Champagner“) für jeden einzelnen Tag von Goethes letztem Lebensjahr eingetragen. Getrunken wurden im Januar 83 Flaschen, im Februar 77½ und im März 44, davon die meisten „zu Tische“. Zu den Tischgästen zählten neben den Mitgliedern von Goethes Familie u.

a. Oberbaudirektor Clemens Wenzeslaus Coudray, Johann Peter Eckermann, die Bildhauerin, Medailleurin und Gemmenschneiderin Angelika Facius, Hofrat Meyer, Goethes Sekretär Friedrich Wilhelm Riemer und sein Hausarzt Carl Vogel, die Malerin Luise Seidler und – für mehrere Wochen – Doris Zelter („Fräulein Zelter“), die Tochter seines langjährigen Freundes Carl Friedrich Zelter, der knapp zwei Monate nach Goethe versterben sollte. – Für den 16. März, an dem Goethe bereits den „ganzen Tag wegen Unwohlseyns im Bette zugebracht“ hatte, ist nur eine Flasche „Eschendorfer 1827r“ verzeichnet, für den 17. und 18. März wieder die üblichen 2 bis 3 Flaschen; die letzte Flasche (ebenfalls „1827r“) trank Goethe am 19. März, drei Tage vor seinem Tod. – Krause, ein Absolvent des Weimarer Lehrerseminars, „erfüllte seine Pflichten [...] zur Zufriedenheit Goethes, der dem ‚braven Diener’ testamentarisch 150 Taler und ein Stück Land vermachte. Krause blieb bis 1837 im Dienst Ottilie von Goethes, scheiterte dann als Gastwirt und Buchkolporteur und endete als Amtsdiener in Ilmenau“ (Wilpert). – Papierbedingt etwas gebräunt, sonst sehr gut erhalten..

buy now

sold

 
Krause, Gottlieb Friedrich - Goethe, Johann Wolfgang von

E. Schriftstück mit U. "Goethes Weinbuch"
Autograph ist nicht mehr verfügbar

[Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), Dichter]. – Gottlieb Friedrich Krause (1805–1860), seit 1824 Goethes Diener. E. Schriftstück mit Namenszug am Umschlag. [Weimar], 1. Januar bis 19. März 1832. 3½ SS. auf 3 Bll. Folio. Geheftet in einen Umschlag mit der Aufschrift „Weinbuch“. – Goethes Weinbuch, in dem Krause auf der ersten Seite wöchentlich die Weinvorräte eingetragen und monatlich bilanziert hat. Auf den SS. 2 bis 4 ist in Tabellenform der Weinverbrauch („Eschendorfer 1794r“ bzw. „1798r“ und „1827r“, „Madeyra“, „Frankfurter“, „Rheinwein“ und „Champagner“) für jeden einzelnen Tag von Goethes letztem Lebensjahr eingetragen. Getrunken wurden im Januar 83 Flaschen, im Februar 77½ und im März 44, davon die meisten „zu Tische“. Zu den Tischgästen zählten neben den Mitgliedern von Goethes Familie u. a. Oberbaudirektor Clemens Wenzeslaus Coudray, Johann Peter Eckermann, die Bildhauerin, Medailleurin und Gemmenschneiderin Angelika Facius, Hofrat Meyer, Goethes Sekretär Friedrich Wilhelm Riemer und sein Hausarzt Carl Vogel, die Malerin Luise Seidler und – für mehrere Wochen – Doris Zelter („Fräulein Zelter“), die Tochter seines langjährigen Freundes Carl Friedrich Zelter, der knapp zwei Monate nach Goethe versterben sollte. – Für den 16. März, an dem Goethe bereits den „ganzen Tag wegen Unwohlseyns im Bette zugebracht“ hatte, ist nur eine Flasche „Eschendorfer 1827r“ verzeichnet, für den 17. und 18. März wieder die üblichen 2 bis 3 Flaschen; die letzte Flasche (ebenfalls „1827r“) trank Goethe am 19. März, drei Tage vor seinem Tod. – Krause, ein Absolvent des Weimarer Lehrerseminars, „erfüllte seine Pflichten [...] zur Zufriedenheit Goethes, der dem ‚braven Diener’ testamentarisch 150 Taler und ein Stück Land vermachte. Krause blieb bis 1837 im Dienst Ottilie von Goethes, scheiterte dann als Gastwirt und Buchkolporteur und endete als Amtsdiener in Ilmenau“ (Wilpert). – Papierbedingt etwas gebräunt, sonst sehr gut erhalten.