Sie haben sicherlich recht: Distanz in Objektivität sind nachhaltigere Einstellungen als Tendenz und Agitation. Ich lege Ihnen ein Sammelbändchen bei […] Sie sehen, wie ich schmerzlich Abschied nehmen musste von meiner langjährigen Überzeugung: Der Gegner steht links, der Feind steht rechts. Die weltpolitische Entwicklung scheint dahin zu gehen, dass für ehrliche Demokraten auch links Feinde auftauchen. Es sieht so aus, als müsse die Menschheit durch ein zweites Mittelalter gehen. Ich stemme mich dagegen mit aller Kraft, aber ich sehe zu wenig Mitstreiter. Gleichgültig, ich bleibe meiner Art von Vernunft treu, und sollte ich eines Tages ganz allein stehen […]“ – Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Zeitschriftenredakteur bei der ‚Wandlung’. Von 1952-62 schrieb K.-B. regelmäßig Buchrezensionen für die ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung’ und seit 1963 Artikel für die ‚Welt’. Neben seinen journalistischen und essayistischen Arbeiten verfasste er Romane, Hörspiele, Drehbücher, Biographien und Erinnerungen (‚Mein beneidenswertes Leben’, 1972; ‚Zwischen allen Stühlen’, 1985). Im Roman ‚In der großen Drift’ (1949) schilderte er die während des Nationalsozialimus herangewachsene junge Kriegsgeneration..