Karl Komzák

Komzák, Karl

österreich-tschechischer Komponist (1850-1905). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Baden b. Wien. 8vo. 3 pp. Doppelblatt. Gelocht.
$ 342 / 320 € (93857)

An einen namentlich nicht genannten Empfänger: „In Ihrem Orchester ist die Stelle eines ersten Paukers ausgeschrieben; es bewirbt sich ein Musiker namens Ignaz Herrmann um die Stelle. Ich gestatte mir nun, Ihnen diesen herrn aufs allerwärmste anzuempfehlen. Herrmann ist nicht nur in seinem Fach ganz besonders tüchtig - ich kenne keinen besseren Schlagwerker […]“ Von 1861 bis 1867 studierte Komzák am Konservatorium Prag bei Moritz Mildner und Anton Bennewitz Violine, war dann in der Kapelle seines Vaters tätig und wurde 1870 Zweiter Kapellmeister am Linzer Landestheater.

Ende 1871 übernahm er die Kapellmeisterstelle beim k.u.k. Infanterieregiment „Graf von Khevenhüller“ Nr. 7 in Innsbruck und leitete dort auch die Innsbrucker Liedertafel, deren Ehrenmitglied er wurde. 1877 verheiratete sich Komzák in Innsbruck mit Eugenie Reichardt (ab Juli 1888 nach Standeserhöhung ihres Vaters, des pensionierten Artillerie-Oberstleutnants Johann Reichardt, Reichardt Edle von Hardtland; † 14. Dezember 1923 in Baden bei Wien, Alter: 66 oder 67). Ab 1883 war er Kapellmeister des k.u.k.Infanterie-Regiments Nr. 84 in Wien,[4] jenes Klangkörpers, der unter Karl Komzáks Stabführung überregionale Anerkennung erfuhr und bei der Weltausstellung in Paris 1889 als „die beste aller Militärkapellen der Welt“ prämiiert wurde. 1890 verfasste Komzák im Auftrag des k.u.k. Kriegsministeriums eine neu orchestrierte Fassung der Volkshymne, die ab 1929 als Bundeshymne unterlegt mit dem Text von Ottokar Kernstock; wieder Verwendung fand. 1898 errang er im Kompositionswettbewerb um den Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumsmarsch (op. 260) unter 92 Einreichungen den ersten Preis. Komzák war Ehrenmitglied verschiedener musikalischer Vereinigungen und besaß in- und ausländische Orden (u. a. von Serbien, der Türkei, Montenegro sowie Persien). Das Publikum liebte Komzák stets, weil er eine sympathische Ausstrahlung besaß und eine freundliche Natur hatte. Im September 1892 übersiedelte Karl Komzák nach Baden, wo er mit 26. April 1893 die (ein Jahr vakant gewesene) Leitung des Kurorchesters übernahm, zunächst auf Grundlage eines Zweijahresvertrags, der ihm einräumte, während des Winters „dem nach Mostar verlegtem Regiment“ zur Verfügung zu stehen (sonst beurlaubt); erst 1896 erfolgte der Abschied vom Militär. In den ersten Jahren stellte er mit Hilfe seines Archivars und Hornisten Georg Müller ein eigenes Orchester zusammen, mit 1903 kam auf Kosten der Kurkommission das Orchester des Wiener Konzertvereins mit 40 Mann für die Sommersaison (1. Mai bis 15. Oktober) nach Baden, Komzák dirigierte dann auch die populären Konzerte im Wiener Großen Musikvereinssaal und unternahm Gastspielreisen. Aus dieser Zeit stammt sein bekanntestes Werk, der Walzer Bad’ner Mad’ln. Komzák verhalf dem seit 1903 aktiven Badener Kurorchester zu neuer Blüte: u. a. dirigierte er 1903 das Orchester in Warschau, 1904 bei der Weltausstellung in St. Louis, Missouri, USA. Komzák war damit auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen – „seit Johann Strauß’ Zeiten nicht einmal einen ebenbürtigen Gegner“ besitzend..

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Komzák, Karl

Komponist und Dirigent (1850-1905). Eigenh. Brief mit U. Baden bei Wien. 22.02.1905. 1½ SS. 8vo.
$ 192 / 180 € (80938/BN52864)

Zwei Monate vor seinem tödlichen Unfall an einen Oberst mit "Glückwünschen zur Vermählung Ihres holdseligen Töchterchens [...] Möge der liebe Gott das junge Paar in seinen väterlichen Schutz nehmen - mögen sie das ersehnte Glück finden! Die Versäumniß meiner Gratulation liegt ganz allein in der Erkrankung meiner lieben Gattin; schon über 4 Wochen liegt sie - wohl ist ihr schon wohler, doch so entsetzlich schwach, daß sie der sorgfältigsten Pflege bedarf [...]". - Verso mit einer kleinen Notiz zum Verfasser: "Kapellmeister u. Componist; verunglückt zu Baden den 23./4. 1905, indem er vom Eisenbahnzuge gerädert wurde". - Gering fleckig und mit kleinen Montagespuren.

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