Ich habe auch nach mehreren Seiten geschrieben und die Ankündigung mitgetheilt; es ist mir aber keine Antwort zugekommen, sondern nur der Herr Oberpräsident hat auf 3 Exemplare subscribirt, welche ich also hierdurch bestelle, mit der Bitte, auch mir 1 Exemplar zukommen zu lassen [...]“. – Friedrich Kohlrausch stand in Kontakt zu Heinrich Voß, Clemens Brentano und Achim von Arnim und lernte bei einer Reise in die Schweiz Johann Heinrich Pestalozzi kennen. „Die allmähliche Hinwendung zur Pädagogik verstärkte sich 1808 noch, als er, zurück in Göttingen, Hörer der Kollegs von Johann Friedrich Herbart wurde. Zugleich trat Kohlrausch auch in Herbarts ‚Pädagogische Gesellschaft’ ein und unternahm mit ihm, Georg Ludolf Dissen und Friedrich Thiersch erste schriftstellerische Versuche. 1810 wurde er Lehrer in Barmen, 1814 in Düsseldorf. Ab 1818 war er Schulrat in Münster, wo er 1823 regelmäßige Direktorenkonferenzen aller Leiter von höheren Schulen einführte, die später in ganz Preußen übernommen wurden. 1830 berief die hannoversche Regierung Kohlrausch als Oberschulrat und Generalinspektor der gelehrten Schulen. In dieser Funktion (seit 1864 als Generalschuldirektor) vereinheitlichte und reformierte er das höhere Schulwesen des Königreichs Hannover vor allem nach preußischem Vorbild. Dazu gehörte die Einführung einer Abiturprüfung (1846), die Vereinheitlichung der Rechtschreibung und die Reform des Lehrplans durch stärkere Berücksichtigung der Naturwissenschaften, der Geschichte und des Turnens. Kohlrausch verfaßte Schulbücher, vor allem zum Geschichtsunterricht, die in zahlreichen Auflagen erschienen“ (Wikipedia, Abfrage v. 29. IX. 2011). – Bei dem Adressaten mag es sich um den kurz zuvor, am 4. Januar d. J. verstorbenen Juristen und Rechtshistoriker Paul Wigand gehandelt haben, der mehrere Werke über die Benediktinerabtei Corvey veröffentlicht hatte. – Etwas gebräunt; am oberen Rand etwas knittrig und mit einem alt hinterlegten Einriß..