Oktober 1970), und ein „Unbehagen, das hoffnungsloser ist als es in der Nazizeit war. Damals konnte man glauben, man müßte nur die Zeit überstehen, dann würde es wieder besser, auch schien es, die Unordnung sei vor allem in Deutschland mächtig und die übrige Welt davor verschont. Heute gibt es solche Ausflüchte nicht mehr, es scheint alles in Auflösung und Aufweichung. Es ist der Zerfall eines Kulturabschnitts, den wir noch intakt erlebt haben und der uns geprägt hat. Er hat seine prägende Kraft verloren. Hilflose Melancholie [...]“ (15. April 1971). – Der aus Karlsruhe gebürtige Schriftsteller veröffentlichte seit den 1930er Jahren Erzählungen, Essays und Romane, war mit Jochen Klepper, Reinhold Schneider und Werner Bergengruen befreundet und gab neben den erwähnten Tagebüchern von Alvensleben auch die Briefe und Tagebücher des 1918 im Krieg gefallenen Schriftstellers und Übersetzers von Paul Claudel, Bernhard von der Marwitz (1890–1918), heraus..