Vom Leiter der Dirigentenklasse, Fritz Steinbach, wurde er damals als „unbegabter Schüler“ bezeichnet. 1909 bis 1912 assistierte er Siegfried Wagner und Hans Richter bei den Bayreuther Festspielen.
Knappertsbuschs Karriere begann 1913 in Elberfeld, wo er zum Opernchef ernannt wurde und bis 1918 blieb. Intendant in „Barmen-Elberfeld“ war Hans Gregor, der mit Gustav Mahler um 1900 zu den großen Reformern der Opernregie zählte.
Anschließend führte sein Weg von Barmen-Elberfeld und Holland, wo er als 26-Jähriger 1914 erstmalig den „Parsival“ dirigierte, nach Leipzig, Dessau und schließlich nach München, wo er 1922 der Nachfolger Bruno Walters wurde und der dortigen Staatsoper über zehn Jahre lang „glanzvoll als Generalmusikdirektor und Generalintendant vorstand“.
„Knappertsbusch bezwang nicht etwa durch seine langsamen Tempi, sondern dank des lyrischen Reichtums der Klangperspektiven und vor allem dank der metallischen Kraft, die sein Wagner-Orchester auch dann hat, wenn es leise spielt.“ So beschrieb der Musikkritiker Joachim Kaiser den Stil des als knorrig und eigenbrötlerisch bekannten Wagner-Dirigenten. Die notorische Probenunlust Knappertsbusch mündete in dem berühmten Bonmot „Meine Herren, Sie kennen das Stück, ich kenne das Stück, dann auf Wiedersehen heute Abend.“.