Hermann Kienzl

Kienzl, Hermann

Schriftsteller (1865-1928). Eigenh. Brief mit U. Graz. 19.11.1904. 4 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.
$ 86 / 80 € (937716/BN937716)

An den Wiener Verlag: "Es thut mir Leid, dass Sie auf meinen Vorschlag nicht eingehen, wenn ich auch Ihre Befürchtungen begreife. Selbstverständlich will ich Sie nicht drängen, aber einen Umstand lassen Sie mich hervorheben: Die Sammlungen Kritischer Feuilletons hervorragender Wiener Schriftsteller haben beim örtlichen Interessenten Kreise gegen eine sehr starke Konkurrenz zu kämpfen. Für die literarischen Kreise und Liebhaber südlich von Wien jedoch, die eine viel größere Kopfzahl repräsentieren, als man annehmen mag, komme sehr hauptsächlich ich in Betracht.

Das geschäftliche Moment nöthigt mich, mich dem Schein falschen Dünkels auszusetzen. Es würde Ihnen aber ein Leichtes sein, diese Behauptung bestätigt zu finden. Thatsache ist auch, daß ich seit Jahren, immer wieder von vielen, mir persönlich großentheils nicht bekannten Personen aus dem Publikum, u. zw. aus Stadt und Städtchen, soweit eben der Wirkungskreis der alpenländischen Presse reicht, dringlich aufgefordert werde, die bewegte Sammlung herauszugeben. Diese Anzeichen eines thatsächlichen Interesses könnten mich sogar fast bestimmen, eine bestimmte, freilich nicht übermäßige Absatzziffer dem Buche zu garantieren. Es würde mir kaum schwer fallen, einen Grazer Verlag dem Unternehmen zu gewinnen, doch würde ich den Ihren weit vorziehen […]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Grazer Tagblattes". Gelocht. - Kienzl arbeitete seit 1889 als Kunstkritiker und Redakteur zunächst in Wien, dann in Berlin. Anschließend in den Redaktionen des "Grazer Tagblatts" und des "Wiener deutschen Volksblatts" tätig, hatte er 1897-1904 die Chefredaktion des "Grazer Tagblatts" inne. Seit 1905 lebte Kienzl als freier Schriftsteller, Theaterkritiker und Dramatiker in Berlin..

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Kienzl, Hermann

Schriftsteller (1865-1928). Eigenhändige Sentenz mit U. O. O. u. D. 1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre und gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'", aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm).
$ 375 / 350 € (84820/BN55359)

"Ich habe nie einen Augenblick an Deutschlands Zukunft verzagt, aber das alte Deutschland nur im Auge gehabt, soweit es fortlebt in schöpferischen Persönlichkeiten, in Kräften, die, vielfach unbewußt, der Wandlung zustrebten. Aus uralter Demokratie, aus unterdrückt herrschenden Volks-Kräften wächst in Jahrhunderten langsam das neue Deutschland, aus dem freieren Volkswillen wird immer wieder ein neues entstehen [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928).

- Der gebürtige Grazer Hermann Kienzl, Bruder des Komponisten Wilhelm Kienzl, war 1889 wiederholt als Redakteur, Kunstkritiker und freischaffender Autor in Berlin tätig..

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