deutscher Pianist, Klavierpädagoge, Dirigent und Hochschullehrer (1853-1926). Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift auf Postkarte. Urfeld. Quer-kl.-8vo. 1 p. Postgelaufen.
$ 97 / 90 €
(91001)
Namenszug auf die Rückseite der Postkarte geschrieben. Auf Einladung Liszts reiste Kellermann im Sommer 1876 zu den ersten Bayreuther Festspielen. Dort wurde Julius Stern auf ihn aufmerksam und engagierte ihn ab Herbst 1876 als Lehrer an seinem privaten Konservatorium für Musik in Berlin. Ebenfalls auf Liszts Empfehlung kam es am 28. September 1878 zu einer ersten persönlichen Begegnung mit Richard Wagner in Bayreuth. Wagner engagierte Kellermann als Klavierlehrer für seine Töchter und beschäftigte ihn darüber hinaus als Kopisten für seine Partituren.
Zeitweise wirkte Kellermann auch an der Erstellung des Parsifal-Klavierauszugs mit. Zudem übernahm er die Leitung des Bayreuther Orchestervereins, der u. a. für Opernaufführungen am Markgräflichen Opernhaus verantwortlich zeichnete und war als Hauspianist bei Herzog Alexander von Württemberg tätig, der nahe Bayreuth auf Schloss Fantaisie residierte. Hier lernte Kellermann seine spätere Frau Carola Baronesse von Freiesleben kennen. Das Verhältnis zwischen Kellermann und der Familie Wagner war schon bald von starker Ambivalenz geprägt. 1881 kehrte Kellermann in seine Heimatstadt Nürnberg zurück und widmete sich dort verschiedenen Unterrichtstätigkeiten und Konzertveranstaltungen. Eine Bewerbung bei Karl Freiherr von Perfall an der Königlich Bayerischen Musikschule in München blieb im Herbst desselben Jahres ohne Erfolg; als Ursache hierfür sah Kellermann seinen Einsatz für das Werk von Franz Liszt. 1882 erhielt er eine Stelle als Hilfslehrer an der Königlich Bayerischen Musikschule, wo er 1883 fest angestellt wurde..