Anna Luise Karsch

Karsch, Anna Luise, geb. Dürbach, die „Karschin“

Schriftstellerin (1722-1791). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „A.L Karschin“. Berlin. 3 pp. 8vo. Mit Siegelrest und Adresse. Schwach gebräunt. Montagereste auf der Adressseite.
$ 4,803 / 4.500 € (83163)

Wohl an den sich auf der Durchreise befindenden Nürnberger Patrizier und Historiker Christoph Siegmund von Holzschuher, dem sie sein Stammbuch zurücksendet, nachdem er vergebens versucht hatte, es abholen zu lassen. „[…] ich hatte den Vers herrein geschrieben, ich mußte aber mitt meinen Kindern in Geselschafft nach dem Tannenhäger gehen, und meine Magd hatte die Gelegenheit genuzt mitt meinem kleinen Enkel auch fortzulauffen, ich ward auff den abend unwillig, denn ich mag nicht gern von mir denken laßen daß ich Jemand täuschen wollte, doch der unwille halff nichts, daß Stammbuch lag noch da, und Sie musten sich schon gedulden, hier kömt es, mitt meinem Gruße […] und dürfft ich noch eine bitte hinnzufügen; so wäre es diese daß Sie mir untter Ihrer hiesigen Wirtshaußgesellschafft, abnehmer zu den Minnesängerliedern anwerben möchten, Sie glauben es kaum wie Viel mir daran liegt den auftrag den mir mein theurer Gleim gab recht sehr zu befolgen, meine natürliche neigung verdoppelt meinen Eifer, und ich wünsche daß mirs möglich wäre hundert Exemplare untter zu bringen […]“ Gleims „Gedichte nach den Minnesängern […]“ waren im selben Jahr in Berlin erschienen.

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