Gustav Karpeles

Karpeles, Gustav

Literaturhistoriker, Schriftsteller, Kritiker und jüdischer Publizist (1848-1909). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin. 8vo. 1/2 p. Gedr. Briefkopf „Redaktion der | Allgemeinen | Zeitung des Judenthums“. Faltspuren. Leicht Randläsuren; Faltenriss.
$ 703 / 650 € (83663)

„Ich habe Ihre Lektüre nicht angezeigt, weil ich Ihr Urtheil über die […] Agitation nicht citiren und tadeln wollte. […]“ Gustav Karpeles schrieb mehrere Bücher über Heinrich Heine und gab 1885 die populäre Geschichte der jüdischen Literatur heraus. Karpeles besuchte in Nikolsburg und Olmütz das Gymnasium, immatrikulierte sich 1867 als Student der Theologie an der Universität Breslau, wandte sich aber sehr bald literarischen Studien zu. Nach dem Universitätsstudium ging Karpeles für ein Jahr nach London, kehrte nach Deutschland zurück und wurde 1870 in Berlin Mitgründer und, gemeinsam mit Samuel Enoch, Herausgeber des Wochenblatts Jüdische Presse.

Seine Cousine war die Sängerin Sophie König. Von 1873 bis 1877 war er Feuilletonredakteur der Breslauer Zeitung und übernahm 1878 die Redaktion von Westermanns Monatsheften, die er bis 1883 leitete. Als Redakteur der populären Zeitschrift korrespondierte er auch mit Theodor Fontane, für dessen Werk er sich einsetzte. Von 1890 bis zu seinem Tod war er schließlich Redakteur und Herausgeber der Allgemeinen Zeitung des Judentums, die von 1837 bis 1922 existierte, herausgegeben von Ludwig Philippson, danach von Gustav Karpeles, Ludwig Geiger, Albert Katz; unter Karpeles' Ägide wurden ostjüdische Themen mit in die Zeitschrift hineingenommen und die Konzentration auf West- und Mittel-Europa beendet..

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