Wilhelm Junker

Junker, Wilhelm

deutsch-russischer Afrikaforscher (1840-1892). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Wieden. 8vo. 1 p. Mit geprägtem Monogram.
$ 266 / 250 € (77049)

Junker nimmt gerne die Einladung einer „hochgeschätzten Frau“ an. - Junker wurde als Kind deutscher Eltern in Moskau geboren. Die Familie siedelte 1844 nach St. Petersburg, 1844 nach Göttingen über. 1847 starb der Vater; mit seiner Mutter und seinen Geschwistern kehrte Wilhelm Junker 1855 nach St. Petersburg zurück. Er studierte in Dorpat, Göttingen, Berlin und Prag Medizin und besuchte 1869 Island. Zwischen 1873 und 1874 bereiste Junker Nordafrika und begab sich 1876 von Suakin nach Kassala und Khartum.

Im September desselben Jahres befuhr er den unteren Sobat. Er ging dann von Lado in westlicher Richtung bis nach Makaraka, 1877 über den Fluss Tondj bis Wau und kehrte 1878 nach Europa zurück. 1879 unternahm er eine weitere Reise nach Afrika und erkundete das Gebiet der Niam-Niam (Sande) und der Monbuttu. Sein Begleiter Friedrich Bohndorff musste aus Krankheitsgründen 1882 die Rückreise antreten. Es gelang ihm, mit dem letzten Dampfer abzufahren, bevor die Truppen des Mahdi anrückten, um ihren Aufstand gegen den Khedive in Ägypten zu beginnen. Junker verfolgte seine Forschungsarbeiten alleine weiter. Er erforschte den Uelle-Fluss bis zur Insel Mutenu (Februar 1883) und orientierte sich dann wieder Richtung Osten. In Lado am Weißen Nil ging er zu Emin Pascha, wo sich später auch der Kapitän Casati einfand. Von dieser Zeit an war jeder Verkehr nilabwärts nach Europa wegen des Mahdi-Aufstands abgeschnitten. Der Versuch Gustav Adolf Fischers, mit einer Expedition von Sansibar aus den Forschungsreisenden Hilfe zu bringen und ihnen den Weg zur Ostküste zu öffnen,[1] scheiterte vollständig. Junker brach am 2. Januar 1886 von Wadelai auf und erreichte auf eigene Faust am 4. Dezember Sansibar, von wo er nach Europa zurückkehrte. Außer seinem Tagebuch hatte er nichts retten können, seine Sammlungen waren sämtlich verloren..

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