[...] Zu demselben [Anlaß] hat sich in diesem Frühjahr ein neuer gesellt, indem der Bruder meiner Frau, der an meine Schwester verheirathet war, starb - nachdem wir ihn 14 Tage zuvor in Hamburg wenigstens ziemlich munter gesehen hatten. Wir waren nämlich einige Tage dort, weil der jüngere Sohn meiner Schwester von mir getraut zu werden wünschte, was ich auch zu thun gern bereit war. Mir ist's fast immer gut gegangen, nur klage ich bisweilen, daß mir zu eingehendem, ungestörtem Studium die nöthige Ruhezeit fehlte; wie soll man ohne dieselbe etwas Ordentliches zu Stande bringen? In Hamburg benutzte ich die wenigen Stunden, die ich zur Arbeit erübrigen konnte, dazu, eine kleine Abhandlung über die Johanneischen Begriffe 'zoé' und 'pisteúein' niederzuschreiben; dieselbe steht jetzt in dem 1. Hefte d. J. der Jahrbücher für deutsche Theologie gedruckt [...] Wir haben durch blutigen Krieg und glorreichen Frieden erlangt, wonach die patriotischen Herzen seit langer, langer Zeit sich sehnten, das deutsche Kaiserthum. Aber können wir uns dessen von ganzer Seele freun? - Die Richtung, welche die innere Entwicklung Deutschlands nimmt, ist's, ich muß es bekennen, der Art, daß sie in mir die rechte Freude hindert [...]". - Mit wenigen Tintenklecksern sowie einer Rechnungsnotiz verso..