Johannes Eduard Huther

Huther, Johannes Eduard

Theologe (1807-1880). Eigenh. Brief mit U. Wiesbaden. 21.06.1872. 2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.
$ 193 / 180 € (79311/BN51370)

An einen Freund: "[...] Aber vielleicht könnten und möchten Sie einmal in den nächsten 14 Tagen die Reise hieher machen; es würde uns eine rechte Freude sein, Sie wiederzusehen. Im vorigen Sommer haben wir keinen weiten Ausflug gemacht: nachdem wir einige uns befreundete Landprediger in Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz besucht hatten, weilten wir einige Wochen in unserer Vaterstadt Hamburg. Es sollte das aber eine Zeit der Sorge und der Trauer sein; denn während derselben erkrankte und starb die ältere Schwester meiner Frau, in deren Hause wir wohnten.

[...] Zu demselben [Anlaß] hat sich in diesem Frühjahr ein neuer gesellt, indem der Bruder meiner Frau, der an meine Schwester verheirathet war, starb - nachdem wir ihn 14 Tage zuvor in Hamburg wenigstens ziemlich munter gesehen hatten. Wir waren nämlich einige Tage dort, weil der jüngere Sohn meiner Schwester von mir getraut zu werden wünschte, was ich auch zu thun gern bereit war. Mir ist's fast immer gut gegangen, nur klage ich bisweilen, daß mir zu eingehendem, ungestörtem Studium die nöthige Ruhezeit fehlte; wie soll man ohne dieselbe etwas Ordentliches zu Stande bringen? In Hamburg benutzte ich die wenigen Stunden, die ich zur Arbeit erübrigen konnte, dazu, eine kleine Abhandlung über die Johanneischen Begriffe 'zoé' und 'pisteúein' niederzuschreiben; dieselbe steht jetzt in dem 1. Hefte d. J. der Jahrbücher für deutsche Theologie gedruckt [...] Wir haben durch blutigen Krieg und glorreichen Frieden erlangt, wonach die patriotischen Herzen seit langer, langer Zeit sich sehnten, das deutsche Kaiserthum. Aber können wir uns dessen von ganzer Seele freun? - Die Richtung, welche die innere Entwicklung Deutschlands nimmt, ist's, ich muß es bekennen, der Art, daß sie in mir die rechte Freude hindert [...]". - Mit wenigen Tintenklecksern sowie einer Rechnungsnotiz verso..

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Huther, Johannes Eduard

Theologe (1807-1880). Eigenh. Brief mit U. Bad Rehburg. 01.08.1877. 1½ SS. 8vo.
$ 129 / 120 € (79315/BN51374)

An einen nicht namentlich genannten Empfänger mit Begleitworten zu einem übersandten Buch: "Endlich sage ich Ihnen den lange schuldig gebliebenen Dank für Ihren letzten Brief. Sie haben es uns durch denselben bewiesen, daß sie unser in freundlicher Liebe gedenken. Meine Absicht war, Ihnen unverweilt zu antworten; aber leider ist die That nur zu sehr hinter derselben zurückgeblieben. Auch jetzt, da ich nun wirklich an Sie schreibe, kann ich diese Worte nicht als eine eigentliche Antwort betrachten, da ich hier in Bad Rehburg, wo wir uns zur Stärkung und Wiederherstellung unserer Gesundheit seit 5 Tagen befinden, Ihren Brief nicht zur Hand habe.

Diese Zeilen sollen nur das beifügende Buch begleiten und Ihrer freundlichen Aufnahme empfehlen. Wenn Sie einige Blicke in dasselbe thun, so gedenken Sie dabei in treuer Freundschaft des Verfassers [...]". - Der Sohn eines Hamburger Procurators studierte in Bonn, Göttingen und Berlin Theologie und legte 1831 sein theologisches Examen ab. Nach wechselnden pastoralen Anstellungen wurde er 1842 an das Gymnasium Fridericianum in Schwerin berufen. Neben seiner Pastoral- und Lehrtätigkeit war Huther ein produktiver Autor, besonders im Bereich der neutestamentlichen Exegese. - Mit gepr. Briefkopf und geringen Spuren alter Montage..

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Huther, Johannes Eduard

Theologe (1807-1880). Eigenh. Brief mit U. Wittenförden. 10.11.1879. 2¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo.
$ 375 / 350 € (79318/BN51377)

An einen Freund mit Dank anlässlich einer Buchneuerscheinung mit interessanten Einblicken in die Arbeitsweise des Theologen: "Sie sollen nun nicht lange auf eine Beantwortung Ihres lieben Briefes, den ich vor einigen Tagen erhalten habe, warten: derselbe kam mir um so unerwarteter und überraschender, als ich erst kurze Zeit zuvor, den 28. Oct., einen Brief an Sie geschrieben hatte. Die Veranlassung zu diesem war folgende: Während dieses Jahres bin ich mit einer Bearbeitung meines Commentares über die Johanneischen Briefe beschäftigt gewesen, erst vor einigen Tagen habe ich diese beendigt.

Das ganze Manuscript ist jetzt bereits fertig zurück, so daß die Veröffentlichung dieser 4. Aufl. nicht lange mehr auf sich wird warten lassen [...] Die von Ihnen an mich gerichteten Fragen will ich Ihnen gern, so weit ich es vermag, beantworten: Als Wörterbuch zum N.T. habe ich von langer langer Zeit her die aus 2 Bänden bestehende: clavis N.T., auctore Wahl benutzt; ein anderes Wörterbuch ist mir aus eigenem Gebrauch nicht bekannt. Bei meinen exegetischen Arbeiten habe ich das Buch verhältnismäßig nur wenig gebraucht, da ich glaubte, mich auf die darin enthaltenen Erklärungen nicht ohne Weiteres verlassen zu dürfen [...]". Abschließend berichtet Huther, dass seine Frau und er gesundheitlich angeschlagen sind: "Mit uns steht es leider nicht so gut. Meine Frau hustet viel und fühlt sich oft recht schwach; auch mir hat die eingetretene kältere Jahreszeit den alten bösen Husten wieder gebracht, [...]. Ich habe seit mehreren Wochen nicht predigen können, sondern mich vertreten lassen. Der Gedanke, daß ich wohl bald aus meiner Amtsthätigkeit gänzlich scheiden muss, drängt sich mir oftmals auf, was mich tief betrübt [...]". - Inhaltlich reicher Brief, der wenige Monate vor Huthers Tod entstanden ist. Der Sohn eines Hamburger Procurators studierte in Bonn, Göttingen und Berlin Theologie und legte 1831 sein theologisches Examen ab. Nach wechselnden pastoralen Positionen wurde er 1842 an das Gymnasium Fridericianum in Schwerin berufen. Neben seiner Pastoral- und Lehrtätigkeit war Huther ein produktiver Autor, besonders im Bereich der neutestamentlichen Exegese. - Mit geringen Spuren alter Montage und Sammlernotiz in Tinte..

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