Eduard Hitschmann

Hitschmann, Eduard

österreichisch-US-amerikanischer Psychoanalytiker (1871-1957). Ms. Zeugnis mit eigenh. Unterschrift. Wien Berggasse 7 [gestempelt]. Gr.-4to. 1 p. Gedr. Briefkopf „Psychoanalytisches Ambulatorium“. Gefaltet. Klammerspuren.
$ 1,018 / 950 € (91802)

Zeugnis für den österr. Psychoanalytiker Ernst Paul Hoffmann (1891-1944): „Es wir hiermit bestätigt, dass herr unversae medicinae Dr. Ernst Paul Hoffmann im obgenannten Ambulatorium der Wiener Psychoanalythischen Vereinigung (Obmann Professor Sigmund Freud) vom September 1924 bis März 1937 tätig war, u.z. bis März 1933 als Hilfsarzt und Sekundararzt und von da an bis 1937 als Assistent. […] Herr Dr. Hoffmann ist in der Psycholanalyse theoretisch und praktisch voll ausgebildet und hat auf diesem Gebiete reichlichste Erfahrung gesammelt.“ Hoffmann begann 1922 seine Lehranalyse bei Paul Federn und bei Eduard Hitschmann und arbeitete 1924 bis 1937 als Sekundararzt und Assistent am Psychoanalytischen Ambulatorium der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, in die er 1926 als außerordentliches und 1931 als Vollmitglied aufgenommen wurde.

1936 hielt er die Vorlesung Einführung in die Psychoanalyse am Wiener Psychoanalytischen Lehrinstitut.Ab 1927 betrieb er eine private psychoanalytische Praxis im 6. Bezirk in Wien. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 emigrierte er mit seiner Familie nach Belgien. Dort war er Lehranalytiker der späteren Gründer der Association des Psychanalystes de Belgique (APB). Das Affidavit der American Psychological Association für die USA erhielt er erst, als die Deutschen 1940 Belgien überfielen. Diese inhaftierten ihn für mehrere Monate im Lager in Saint-Cyprien in Südfrankreich. Von dort wurde er in das Camp de Gurs überstellt. Eine Möglichkeit nach Kuba auszureisen, schlug er aus, da seine Familie noch in Belgien festhalten wurde. 1941 wurde er in das Lager Les Milles verlegt, aus dem er 1942 zu Freunden nach Marseille fliehen konnte. Diese brachten ihn über die Schweizer Grenze, wo er in einem Flüchtlingslager bei Lausanne untergebracht wurde. Hoffmann hatte sich in der Gefangenschaft ein Magenleiden zugezogen und verstarb im Dezember 1944 bei einer Operation. Hitschmann war von 1922 bis 1938 Direktor des in den Räumen eines ehemaligen Militärkrankenhauses gegründeten Wiener Psychoanalytischen Ambulatoriums. 1933 war er kurzfristig Herausgeber der in Wien erscheinenden Zeitschrift Die psychoanalytische Bewegung. Hitschmann gehörte zu den Ärzten der Familie Freud. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 emigrierte er mit seiner Familie nach London und nach dem Tode Sigmund Freuds in London zog er 1940 nach Cambridge in die USA. 1940–1955 war er am Boston Psychoanalytic Institute als Lehranalytiker tätig und hielt Vorlesungen an der Harvard Medical School. Er hatte mehrere Auseinandersetzungen mit Helene Deutsch..

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