Dr. Herzfeld

Herzfeld, Dr.

Mediziner (D. n. e.). Eigenh. Brief mit U. Wallmerod. 3 SS. auf Doppelblatt. 8vo.
$ 85 / 80 € (8770)

Dr. Herzfeld (Mediziner). E. Brief mit U. Wallmerod, 13. Dezember 1891. 3 Seiten auf Doppelblatt. 8°. – An einen Kollegen: „In einer forensischen Angelegenheit möchte ich mir Ihren Rat erbitten. Es handelt sich nämlich um folgenden Fall: Vor beinahe 2 Jahren wurde ein Bursche durch mehrere Messerstiche verletzt, von denen einer in die rechte Lunge ging – Pneumothorax – u. einer in den Unterleib; Eröffnung der Unterleibshöhle, Stichwunde in einer – vorgefallenen – Darmschlinge. Ich nahm die Darmnaht vor, reponi[e]rte u.

ist der Bursche auch mit dem Leben davon gekommen. Gewiß viel Glück für ihn! Nun liegt er mit dem Thäter im Proceß u. handelt es sich um die Entschädigungs-Ansprüche. Es ist nämlich an der Stelle, wo die Bauchwunde war, eine Vereinigung der Bauch-Muskulatur nicht eingetreten, vielmehr haben sich die Bauchmuskeln an dieser Stelle noch weiter retrahi[e]rt nach u. nach, so daß diese Stelle nur mit der äußeren Haut bedeckt ist. Es besteht auch hier eine ziemlich starke Hervorwölbung, welche bei Husten u. Anstrengung noch stärker wird. Nun liegt doch hier die Gefahr eines vollständigen Bauchbruches gewiß sehr nahe u. muß dem Verletzten doch ärztlicherseits alle schwere Arbeit abgeraten werden. In den mehrfachen schriftlichen u. mündlichen Gutachten , welche ich in dieser Sache schon abgegeben habe, habe ich mich dahin ausgesprochen, daß der Verletzte dauernd um mindestens 50% seiner Arbeitsfähigkeit herabgesetzt sei [...]“. Die Familie des Täters aber sei mit dem „bekannten Geometer Baldus“ bekannt, dessen Schwiegersohn, ein Dr. Düttman, seitens des Anwalts des Täters nun als Gutachter bestellt worden sei: „Daß dieses ungünstig für den Verletzten ausfallen wird, ist für den, der die Persönlichkeiten kennt, klar. Nun bin ich ebenfalls zu einem nochmaligen, schriftl. motiv. Gutachten aufgefordert u. geht eben meine Bitte an Sie dahin, mir Ihre Ansicht über die Bedeutung der Folgen dieser Verletzung mitzuteilen [...]“. – Mit kl., unbed. Einr..

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