Schriftstellerin (1764-1847). Autograph letter signed ("H Herz"). O. O. 02.12.1842. 2 1/3 SS. auf Doppelblatt. Kl.-4to.
$ 3,667 / 3.500 €
(31496/BN18175)
To Dr. Friedländer, possibly the archivist and librarian Gottlieb F. Friedländer (1805-78), providing biographical details on the German writer Franz Michael Leuchsenring (b. 1746): "Wenig nur [...] kann ich Ihnen über Leuchsenring sagen - was ich aber so einigermaßen weiß theile ich Ihnen gerne mit. Er lebte still u. war ein Erzieher oder auch nur Lehrer des verstorbenen Königs [Friedrich Wilhelm III], er lebte als Litterat u. zwar sehr unbemittelter; später versprach er sich der Tochter bemittelter Eltern, welche die Heirath aber nicht billigten, was das Mädchen sehr unglücklich machte.
Einige Jahre nachher verheirathete er sich mit der Hofdame Baronin von Bielefeld, ging mit ihr nach Paris u. gerieth auch dort bald in so dürftigen Umständen, daß seine zarte, gebildete, feine Frau die geringsten Magddienste selbst verrichten mußte. Der Mann brachte den größten Theil des Tages im Bette zu - seine Thätigkeit war nie bedeutend bei allem Verstand u. Wissen - was beides groß in ihm war. Er starb in Paris, in welchem Alter weiß ich nicht. Näheres können Sie bei Ihrer trefflichen Tante Lewy erfahren, die ihn mehr noch, ja viel mehr, als ich gesehen hat [...] Der andere von Ihnen genannte Namen ist mir völlig unbekannt [...]". - Henriette Herz is best known for the literary salons that she started with a group of emancipated Jews in Prussia..
Schriftstellerin (1764-1847). 3 eigenh. Briefe. Wohl Berlin. Zusammen 6 SS. auf 5 Bll. 12mo. Jeweils mit eh. Anschrift. Mit einer zwei Beilagen (s. u.).
$ 4,715 / 4.500 €
(95683/BN63360)
An Wilhelmine Alberti mit der Einladung, "einen stillen, kleinen Caffee bei mir zu nehmen" (14. Jan.) und über den Tod einer Freundin sowie einen verpassten Besuch: "Vor ein Paar Tagen, es war, glaube [ich] am verwichenen Donnerstag, war Steffens bei mir u theilte mir die Trauerpost mit die er eben erhalten hatte - ich erschrak - ich habe die verewigte als Mädgen gekandt u immer um ihr Schiksal gewußt, naturlich auch daß sie ihren Mann sehr lange als Kranken gepflegt hat - er ist beßer geworden, ihre Kräfte waren wol durch Angst und Krankenpflege angegriffen u die ungeheuere u ungewöhnliche Kälte in dem hohen, ganz freiliegenden Hause hat ihr eine Erkältung zugezogen die ein tödliches Nervenfieber zur Folge hatte […]" (18.
II. [?] 1838). - "Als ich gestern von meiner Schwester herüber kam, wo ich zum ersten mal war, erschrak ich als ich erfuhr daß ich Sie, liebe Geheimräthin, versäumt hatte u schalt meine gute Christiane daß sie mich nicht geholt […]" (1. III. 1838). - Minna bzw. Mine (eigentlich Wilhelmine Johanna) Hensler (1777-1851) war seit 1794 mit ihrem Onkel, dem späteren Staatsrat und Direktor der Generalsalzdirektion Carl Alberti verheiratet. Sie war eine Tochter aus der ersten Ehe von Albertis Schwester Johanna Dorothea Wilhelmina mit dem Schriftsteller und Juristen Peter Wilhelm Hensler. Eine weitere Tochter, Elisabeth Charlotte (um 1777-1858), ehelichte 1803 den Erfinder und Pionier der optischen Telegrafie Carl Philipp Heinrich Pistor. Auch aus dieser Ehe gingen einige Kinder hervor, darunter Friederike Dorothea Elisabeth ("Betty", 1808-87), die 1832 den Rechtsgelehrten Adolf August Friedrich Rudorff heiratete. Eines ihrer Kinder war der spätere Komponist, Musikpädagoge und Naturschützer Ernst Rudorff, der auf einem beiliegenden Doppelblatt notiert: "No. 23. Henriette Herz. 3 Briefe an meine Großtante Mine Alberti geb. Hensler". Von seinem Großvater Carl Pistor sollte Rudorff eine bedeutende Sammlung von Musikautographen erben (die seinerzeit von Felix Mendelssohn Bartholdy geordnet worden war) und danach noch vergrößern; ein Jahr nach seinem Tod 1916 wurde sie von der Musikbibliothek Peters in Leipzig erworben und kam mit dieser zur Musikbibliothek innerhalb der Stadtbibliothek Leipzig..
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E. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
Henriette Herz (1764–1847), geb. de Lemos, Schriftstellerin. E. Brief m. U. „Deine treue J[ette].“ o. O., 8. Februar 1820, 1 ½ Seiten kl.-4°. Mit Adresse; Siegel ausgerissen. An ihre Freundin „Madam Lewy“, der sie eine Verabredung absagt, da sie „mit verbundenen Augen das Zimmer“ hüten müsse. „[…] Was man im reiferen Leben wahrhaft gewinnt, hat u. behält seine tiefe Bedeutung u. ist selbst auf momente durch nichts zu verdrängen, so, kann ich dich heilig versichern daß der heutige Tag mir ein heiliger blieb auch in der Entfernung von dir, in der ewigen Roma. Gott erhalte uns gesund an Körper u. Seele. den erstern nur in dem Grade schmerzlos daß [er] die andere aufnehmen könne u. bewahre was ihr geworden ist u. wird […]“ Henriette Herz hatte die Adressatin offenbar im Vorjahr bei ihrer Rom-Reise besucht.