Max Herrmann

Herrmann, Max

deutscher Literaturhistoriker und Theaterwissenschaftler (1865-1942). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Berlin. 8vo. 1 1/2 p. Doppelblatt.
$ 298 / 280 € (90828)

An eine namentlich nicht genannte Empfängerin: „gestatten Sie dem ergebenst Unterzeichneten die Frage an Sie zu richten, ob Sie die Herausgeberin des nicht im Handel erschienen Werkes ,Alf. Boretius. Ein Lebensbild in Briefen’ sind. Falls Sie diese Frage bejahen, gesatt ich mir, Ihre Aufmerksamkeit auf die ,Bibliothek Deutscher Privat- und Manuskriptdrucke’ zu lenken […]“ Herrmann trat konsequent für die Emanzipation der Theaterwissenschaft von der Germanistik ein. 1919 erhielt er einen Lehrstuhl an der Berliner Universität.

Als 1923 das Theaterwissenschaftliche Institut eröffnet wurde, wurde Herrmann gemeinsam mit Julius Petersen dessen alternierender Leiter. 1933 wurde der Lehrtätigkeit Max Herrmanns ein jähes Ende gesetzt. Erst wurde er zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Am 10. September 1942 wurde Max Herrmann, gemeinsam mit seiner Ehefrau Helene, mit dem 63. Berliner Transport in das sogenannte „Altersghetto“ Theresienstadt deportiert. Dort starb er am 17. November 1942, Helene Herrmann wurde 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Bis zuletzt hat er unter schwersten Behinderungen (er durfte z. B. in der Berliner Staatsbibliothek nur noch stehend Bücher einsehen) an seinem Buch Die Entstehung der berufsmässigen Schauspielkunst im Altertum und in der Neuzeit gearbeitet. Herrmanns Schülerin Ruth Mövius (1908–1989) rettete das Manuskript, das aber erst 1962 im Ostberliner Henschelverlag erschien..

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