Auf den einen (vom 23. I. 90), der einmal auszüglich von Heitmüller (bei Fischer) veröffentlicht worden ist, nehmen Ihre werten Zeilen ja schon Bezug. Er handelt von der Parodie ‚Die Quietschhos’ und einem mir damit gemachten Vorschlag ([e]iner richtigen ‚Kateridee’). Auf den Vorschlag bin ich nicht eingegangen, keineswegs aus Ängstlichkeit meinerseits, denn ich hatte in der Hinsicht allerhand auf dem Kerbholz, sodaß ein bischen [!] mehr oder weniger nicht viel ausgemacht hätte, sondern weil ich, wenn schon, denn schon, lieber für ganz und unteilbar eigene Sünden haftbar gemacht sein wollte, aber nicht für fremde, die ich doch natürlich unmittelbar nach außen voll hätte decken müssen. Man hätte auch wahrscheinlich hinter der Maskierung der ‚Herausgeberschaft’ mich selbst als Verfasser gesucht – und ich wollte, auch in der bloßen, möglichen Vermutung, nicht mit fremden Federn geschmückt Aufsehen erregen, und seien sie auch noch so reizvoll polizeiwidrig und majestätskriminell. So gelangte ich auch gar nicht in den Besitz des Manuskriptes, über dessen weiteres Schicksal ich daher nicht das geringste weiß [...]“ (a. d. Br. v. 17 September 1926). – Karl Henckell „begann seine literarische Laufbahn mit sozialpathetischen Gedichten, die häufig durchdrungen waren von einem utopisch-idealistischen Glauben an das Proletariat. Deshalb wurden sie während der Sozialistengesetze (1878–90) in Deutschland verboten, fanden dadurch jedoch auch stärkere Verbreitung“ (DBE). 1896 gründete Henckell einen Selbstverlag und wurde Mittelpunkt der „Zürcher Kolonie“, einer Exilgruppe deutscher Künstler und Schriftsteller, der u. a. Gerhart Hauptmann, Frank Wedekind und die Brüder Heinrich und Julius Hart angehörten. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland „schrieb er nunmehr weniger ‚Klassendichtung’ als ‚Menschheitsdichtung’ und wandte sich zunehmend unpolitischer Lyrik zu (u. a. ‚Weltmusik’, 1918). Von der Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg enttäuscht und seiner sozialistischen Verbrüderungsideale beraubt, betätigte sich Henckell kaum mehr literarisch und zog sich 1927 in die Schweiz zurück“ (ebd.). – Tls. leicht angestaubt und mit kleineren Läsuren..