Peggy Guggenheim

Guggenheim, Peggy

Kunstmäzenin, Sammlerin und Galeristin der Kunst des 20. Jahrhunderts (1898-1979). 3 ms. Briefe mit eigenh. Unterschrift. Venedig,. 4to. 1 1/2 pp. Gedr. Briefkopf „La Collezione Peggy Guggenheim“. Mit Eingangsstempel.
$ 2,645 / 2.500 € (80530)

An P.A. Ade, dem Ausstellungsleiter des Münchner „Haus der Kunst“. Der Briefwechsel zeigt eindrucksvoll, wie die Kunstsammlerin Peggy Guggenheim Kunst für sich entdeckte und beim Kauf handelte. Sie eröffnet den Briefwechsel Ende Dezember 1957 mit einer Anfrage: „In a german exhibition in Rome organized by you I saw a piece of sculpture by FRITZ KOENIG title „BIGA“ 1957 bronze 52/36. I wold like to know if it is for sale and if so what its price would be. Also would like to know if it is a unique peice [sic!] or if the artist has made or intends to make others from the same cast.

Any information you could give me about the artist would be of great interest to me [...]“ Das Haus der Kunst gibt die gewünschten Informationen, wie den Verkaufspreis von DM 3.500 .-- und Details zum Künstler und seine Adresse. Im Januar 1958 schreibt Guggenheim: „[...] I am pleased to hear about Fritz Koenig and am considering very seriously buying it. [...] In case I aquire it I would like to know if you will give me a discount, I always get one as a museum. [...]“ Das Haus gewährt einen Rabatt von 20 Prozent. Die Durchschläge der Gegenbriefe von Ade liegt vor. Peggy Guggenheim stammte aus einer der reichsten Unternehmerfamilien der USA. Ihr Onkel war der Kunstsammler Solomon R. Guggenheim, Gründer der Solomon R. Guggenheim Foundation. Peggy Guggenheim zog 1921 nach Paris und lernte Künstler und Schriftsteller wie Djuna Barnes, Marcel Duchamp und Man Ray kennen. Man Ray schuf 1924 eine Porträtserie von ihr. Auf Anraten von Samuel Beckett beschäftigte sie sich ab Ende der 1930er Jahre mit zeitgenössischer Kunst und kaufte Werke der Avantgarde, unter anderem von Constantin Brâncuși, Georges Braque, Marc Chagall, Salvador Dalí, Marcel Duchamp, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian, Wolfgang Paalen und Pablo Picasso. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kaufte sie Bilder von Künstlern, die die Stadt verlassen und ihre Gemälde verkaufen wollten. Für weniger als 40.000 Dollar legte sie so den Grundstock ihrer großen Sammlung moderner Kunst, darunter Braque, Max Ernst, Giacometti, Kandinsky, Paul Klee und Mirò. Sie habe keine Ahnung gehabt, dass sie Kunst zu Schleuderpreisen erworben habe, sagte sie später. „Ich habe einfach bezahlt, was man mir sagte.“ Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ging Peggy Guggenheim nach Venedig. Im Jahr 1948 erhielt Guggenheim die Einladung, ihre Kunstsammlung auf der Biennale von Venedig auszustellen. Im selben Jahr hatte sie den unvollendeten Palazzo Venier dei Leoni am Canal Grande mit Garten aus dem 18. Jahrhundert erworben und umbauen lassen. Seit 1949 nutzte sie ihn zugleich als Wohnung und als gelegentlichen Ausstellungsraum ihrer Sammlung, der ab 1951 in den Sommermonaten der Öffentlichkeit zugänglich war. Fritz Koenig (1924-2017) war ein deutscher Bildhauer. Seine Skulpturen bestehen teilweise aus einfachen geometrischen Körpern. Peter Ade (1913-2005) war seit 1950 Geschäftsführer der Ausstellungsleitung und Direktor des Hauses der Kunst. Er organisierte Ausstellungen mit einem Schwerpunkt auf die Klassische Moderne, aber auch kulturhistorische Themen. Ade organisierte ab 1955 nach amerikanischem Vorbild einen Mäzenatenkreis des Hauses der Kunst aus Industrievertretern..

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