Hans Grunow

Grunow, Hans

Verleger (1845–1906). Eigenh. Brief mit U. („J. Grunow“). Leipzig. 2¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Beiliegend drei Briefe verschiedener Verfasser.
$ 172 / 160 € (8027)

Hans (auch Johann) Grunow (1845–1906), Verleger. E. Brief mit U. („J. Grunow“). Leipzig, 11. März 1893. 2¾ Seiten auf Doppelblatt. 8°. Beiliegend drei Briefe verschiedener Verfasser. – An den Literarhistoriker und Schriftsteller Adolf Bartels (1862–1945): „Ich habe Sie leider warten lassen müssen, weil ich sehr mit Arbeit überhäuft war. Dr. Freund hatte mir das Mscpt. zurückgegeben, ohne etwas dazu gemacht zu haben. Er sagte hinterher, es ginge doch nicht, daß man Ihnen hineindichte! Das hätte er vorher wissen können.

Wustmann [d. i. der Philologe, Bibliothekar und Archivar Gustav W., 1844–1910, Verfasser von „Allerhand Sprachdummheiten“] hat mir etliche Bemerkungen dazu gemacht. Er sagte, Sie zu großen Umarbeitungen veranlassen, würde keinen Zweck haben u. Sie nur unbehaglich machen, denn Sie hätten es eben so gemacht, wie Sie es gekonnt hätten. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, daß man einen Vers doch sechsmal umkrempeln kann, bis man ihn zuletzt so hat, wie er sein soll [...]“. – Grunow führte nach dem Tod seines Vaters dessen Verlagsbuchhandlung fort und gab gemeinsam mit Gustav Wustmann die „Grenzboten“ heraus, das Sprachorgan Bismarcks politischer Äußerungen. – Adolf Bartels hatte 1889 die Leitung der Redaktion der „Didaskalia“, der literarischen Beilage des „Frankfurter Journals“, übernommen, sich 1895 als Schriftsteller in Weimar niedergelassen und Gedichte, Romane und Dramen, Dichterbiographien, Handbücher zur deutschen Literatur sowie Anthologien veröffentlicht. Seine um die Jahrhundertwende entstandene „Geschichte der deutschen Literatur“ war „wegen der völkisch-rassistischen und antisemitischen Tendenz während der nationalsozialistischen Zeit eines der Standardwerke der Literaturgeschichte“ (DBE); 1942 wurde Bartels Ehrenmitglied der NSDAP. – Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf. – Die drei beiliegenden Briefe von Buchdrucker Oswald Schmidt bzw. den Redakteuren von „Bühne und Leben“ und von „Westermanns Illustrierten Deutschen Monatsheften“ sind gleichfalls an Bartels gerichtet und betr. ebenfalls allfällige Veröffentlichungen von Arbeiten des Adressaten. Zusammen 3 Seiten auf 3 Bll. 8°. Mit einem Kuvert und jeweils auf Briefpapier mit entsprechendem Briefkopf..

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