Johann Dietrich Gries

Gries, Johann Dietrich

Schriftsteller (1775–1842). Eigenh. Brief mit U. („J. D. Gries“). Ort abbreviert. 1 S. 8vo.
$ 432 / 400 € (22710)

Johann Dietrich Gries (1775–1842), Schriftsteller. E. Brief mit U. („J. D. Gries“). Ort abbreviert, 15. Februar 1824. 1 S. 8°. – An einen namentlich nicht genannten Adressaten: „Nie, mein theurer Freund, würde ich es Ihnen vergeben haben, wenn Sie mir diese Gedichte, die ich Ihnen mit dem wärmsten Dank zurück sende, nicht mitgetheilt hätten. Sie haben mich erfreut und wahrhaft erquickt, nach der großen Sündflut wässriger, gehaltloser und verschrobener Reime, die wir in unseren Tagen lesen müssen [...] Hier ist doch reine, jugendliche Begeisterung, einem tiefen, dichterischen Gemüth entquollen, einfache Form, natürlich gebildete Sprache, frei von Künsteleien, Modephrasen und der unseligen Nachäffung eines unerreichbaren Vorbildes [...]“.

– Der Bruder des Diplomaten und Juristen Johann Michael Gries traf während seiner Studienzeit in Jena mit den Dichterfürsten der Zeit wie Goethe, Schiller, Herder und Wieland zusammen, veröffentlichte seine ersten Gedichte in den „Horen“ und im „Musen-Almanach“ und lebte nach seiner Promotion i. J. 1800 in Göttingen, Heidelberg, Stuttgart, Jena und Hamburg. „Gries’ lyrische Arbeiten waren zeittypische Gelegenheitsgedichte, aber schon während des Studiums fing er mit Übersetzungsarbeiten an, mit denen er nach Verlust des ererbten Vermögens seinen Lebensunterhalt bestreiten mußte. Seine Übersetzungen Ariosts und Tassos und Calderóns stellen ihn auf eine Stufe mit August Wilhelm Schlegel und weisen ihn als einen der bedeutendsten Übersetzer seiner Zeit aus. Gries, der mit nahezu allen Größen der zeitgenössischen Literaturszene verkehrte, leistete durch seine Übersetzungen einen wesentlichen Beitrag zur Europäisierung der Literatur im Zeitalter der Romantik“ (DBE). – Papierbedingt etwas gebräunt und mit einem kleinen alt hinterlegten Einriß am unteren Rand..

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