Otto Aimé Alphons von Greyerz

Greyerz, Otto Aimé Alphons von

Schweizer Germanist, Pädagoge und Mundartschriftsteller (1863-1940). Briefkarte mit eigenh. Unterschrift. Bern. 8vo. 1 p. Mit Kuvert.
$ 85 / 80 € (76799)

Albumblatt mit Namenszug unterhalb seines Portraits. - Otto von Greyerz wurde geboren als Sohn des Pfarrers Otto Wilhelm Aimé von Greyerz und der Pauline Luise geb. Locher. Sein Urgrossvater war der Naturforscher Georg Forster, sein Bruder der Pfarrer Karl von Greyerz. Otto von Greyerz studierte Deutsche, Französische und Klassische Philologie, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Bern, Göttingen und Berlin. 1886 bestand er in Bern das Gymnasiallehrerexamen. Er war Mitglied der Zofingia und in den Jahren 1886/1887 deren Zentralpräsident.

1887 promovierte er an der Universität Bern mit einer Arbeit zu Beat Ludwig von Muralt. Von 1888 bis 1891 unterrichtete er Deutsch und Französisch am amerikanischen Robert College in Istanbul. 1891 habilitierte ihn die Universität Bern für «Geschichte der deutschen Sprache und Literatur», er dozierte aber nicht und demissionierte 1893. Von 1891 bis 1907 war von Greyerz Lehrer für Deutsch am städtischen Gymnasium in Bern und von 1907 bis 1915 Lehrer für Deutsch und Englisch am Landerziehungsheim Glarisegg bei Steckborn. 1914 habilitierte ihn die Universität Bern erneut, diesmal für «Sprache und Literatur der deutschen Schweiz, Lehrkunst des höheren Deutschunterrichts, deutsche Aussprache und Vortragskunst». 1915 wurde von Greyerz an die Lehramtsschule der Universität Bern berufen und 1916 wurde er zum ausserordentlichen und 1921 zum ordentlichen Professor für «Sprache und Literatur der deutschen Schweiz und Methodik des Deutschunterrichts» ernannt. 1925/26 war er Dekan der Philosophisch-historischen Fakultät. 1933 trat er in den Ruhestand. Er starb 1940 in Bern, er liegt begraben auf dem dortigen Schosshaldenfriedhof. Otto von Greyerz war Mitbegründer des Bernischen Heimatschutzvereins, Gründer und langjähriger Leiter des Berner Heimatschutztheaters und wesentlicher Förderer der neuen Volkshochschule Bern. Er schrieb Gedichte und Theaterstücke auf Berndeutsch und Hochdeutsch. Auch als einflussreicher Literaturkritiker – man muss wohl sagen: als konservativer «Berner Literaturpapst» – machte er sich stark für die Mundartdichtung und für Dichter, die auf seiner Linie lagen. Er war mit Simon Gfeller, Emanuel Friedli, Rudolf von Tavel, Josef Reinhart und anderen Autoren befreundet. 1920 gehörte er zu den Gründern der Genossenschaft zur Herausgabe der Schweizerischen Monatshefte für Politik und Kultur. Von Greyerz setzte sich für eine Reform des Deutschunterrichts an den Schulen ein. Er wollte ein Gefühl für Sprache vermitteln: «Sprachkompetenz statt Auswendiglernen, Literatur statt Literaturgeschichte.» Ausgangspunkt sollte dabei immer die im privaten Kreis gesprochene Mundart sein; von dieser her sollte man sich dann schrittweise der Schriftsprache nähern. Mit dieser Haltung stand er in der Fortsetzung etwa von Gustav Adolf Seiler und Jost Winteler. Sein bekanntestes Werk ist Im Röseligarte, eine Sammlung von Volksliedern, die ab 1908 in sechs Bänden erschien und mehrfach aufgelegt wurde. Dieses Werk prägt die Schweizer Volksmusik bis heute, so erschien 2002 eine CD Röseli Rock. Stephan Eicher, Rumpelstilz und andere nahmen Lieder aus dem Röseligarte in ihr Repertoire auf. Von Greyerz begann die Arbeit an einem berndeutschen Wörterbuch, starb jedoch vor dessen Fertigstellung. Die Arbeit blieb lange unvollendet, bis Ruth Bietenhard das Werk 1976 fertigstellte..

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Greyerz, Otto Aimé Alphons von

Schweizer Germanist, Pädagoge und Mundartschriftsteller (1863-1940). Eigenh. Briefkarte mit Unterschrift. o. O. u. D. 8vo. 2 pp.
$ 160 / 150 € (76800)

„Sieht Ihnen der Kopf auf Ihrer kleinen Photo nicht zu mürrisch aus? - Ich mußte damals gegen das Licht schaen und saß auch sonst nicht gerne hin. Daraum das verdrießliche Gesicht […]“ - Otto von Greyerz wurde geboren als Sohn des Pfarrers Otto Wilhelm Aimé von Greyerz und der Pauline Luise geb. Locher. Sein Urgrossvater war der Naturforscher Georg Forster, sein Bruder der Pfarrer Karl von Greyerz. Otto von Greyerz studierte Deutsche, Französische und Klassische Philologie, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Bern, Göttingen und Berlin.

1886 bestand er in Bern das Gymnasiallehrerexamen. Er war Mitglied der Zofingia und in den Jahren 1886/1887 deren Zentralpräsident. 1887 promovierte er an der Universität Bern mit einer Arbeit zu Beat Ludwig von Muralt. Von 1888 bis 1891 unterrichtete er Deutsch und Französisch am amerikanischen Robert College in Istanbul. 1891 habilitierte ihn die Universität Bern für «Geschichte der deutschen Sprache und Literatur», er dozierte aber nicht und demissionierte 1893. Von 1891 bis 1907 war von Greyerz Lehrer für Deutsch am städtischen Gymnasium in Bern und von 1907 bis 1915 Lehrer für Deutsch und Englisch am Landerziehungsheim Glarisegg bei Steckborn. 1914 habilitierte ihn die Universität Bern erneut, diesmal für «Sprache und Literatur der deutschen Schweiz, Lehrkunst des höheren Deutschunterrichts, deutsche Aussprache und Vortragskunst». 1915 wurde von Greyerz an die Lehramtsschule der Universität Bern berufen und 1916 wurde er zum ausserordentlichen und 1921 zum ordentlichen Professor für «Sprache und Literatur der deutschen Schweiz und Methodik des Deutschunterrichts» ernannt. 1925/26 war er Dekan der Philosophisch-historischen Fakultät. 1933 trat er in den Ruhestand. Er starb 1940 in Bern, er liegt begraben auf dem dortigen Schosshaldenfriedhof. Otto von Greyerz war Mitbegründer des Bernischen Heimatschutzvereins, Gründer und langjähriger Leiter des Berner Heimatschutztheaters und wesentlicher Förderer der neuen Volkshochschule Bern. Er schrieb Gedichte und Theaterstücke auf Berndeutsch und Hochdeutsch. Auch als einflussreicher Literaturkritiker – man muss wohl sagen: als konservativer «Berner Literaturpapst» – machte er sich stark für die Mundartdichtung und für Dichter, die auf seiner Linie lagen. Er war mit Simon Gfeller, Emanuel Friedli, Rudolf von Tavel, Josef Reinhart und anderen Autoren befreundet. 1920 gehörte er zu den Gründern der Genossenschaft zur Herausgabe der Schweizerischen Monatshefte für Politik und Kultur. Von Greyerz setzte sich für eine Reform des Deutschunterrichts an den Schulen ein. Er wollte ein Gefühl für Sprache vermitteln: «Sprachkompetenz statt Auswendiglernen, Literatur statt Literaturgeschichte.» Ausgangspunkt sollte dabei immer die im privaten Kreis gesprochene Mundart sein; von dieser her sollte man sich dann schrittweise der Schriftsprache nähern. Mit dieser Haltung stand er in der Fortsetzung etwa von Gustav Adolf Seiler und Jost Winteler. Sein bekanntestes Werk ist Im Röseligarte, eine Sammlung von Volksliedern, die ab 1908 in sechs Bänden erschien und mehrfach aufgelegt wurde. Dieses Werk prägt die Schweizer Volksmusik bis heute, so erschien 2002 eine CD Röseli Rock. Stephan Eicher, Rumpelstilz und andere nahmen Lieder aus dem Röseligarte in ihr Repertoire auf. Von Greyerz begann die Arbeit an einem berndeutschen Wörterbuch, starb jedoch vor dessen Fertigstellung. Die Arbeit blieb lange unvollendet, bis Ruth Bietenhard das Werk 1976 fertigstellte..

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