Bogumil Goltz

Goltz, Bogumil

westpreußischer humoristisch-pädagogischer Schriftsteller (1801-1870). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Kassel. 4to. 4 pp. Doppelblatt.
$ 479 / 450 € (81861)

An seinen Verleger (Zimmer) in Frankfurt/Main, den er auf seiner Reise nach Italien aufsuchen u. ihm „die andere Hälfte des Manuskripts bringen wolle […] Für den traurigen Fall aber daß ich Sie nicht in Frankfurt sehen kann, so bäte ich Sie hiermit dringend und schönstens um die zugesicherte Summe von 300 r. […] - damit ich unterwegs nicht in meinen etwaigen Projekten u. Bedürfnissen behindert bin […]“ Bogumil Goltz wurde als Sohn eines preußischen Verwaltungsbeamten, geboren, der im zu jener Zeit unter preußischer Verwaltung stehenden Warschau als Direktor des Stadtgerichts tätig war.

Er verließ schon mit sieben Jahren das Elternhaus, wohnte bei einer Freundin der Familie in Königsberg und erhielt seine Bildung auf dem Gymnasium Marienwerder und in Königsberg, erlernte 1817–21 in der Nähe von Thorn die Landwirtschaft, hörte darauf an der Universität in Breslau philosophische, philologische und theologische Vorlesungen. Auf Wunsch seines erkrankten Vaters brach er jedoch sein Studium ab und übernahm die Bewirtschaftung des Familienbesitzes, das Gut Lissowo in der Nähe von Thorn, was ihm nach dem baldigen Tod des Vaters als Erbe zufiel. Als Landwirt hatte Goltz nur wenig Glück und musste schließlich das Gut verkaufen. Danach pachtete er nacheinander mehrere Güter in Polen und Preußen ohne Erfolg und ließ sich endlich 1830 mit den geretteten geringen Resten seines Vermögens in dem Städtchen Gollub nieder. Von dem kleinstädtischen Philistertum der Bürger schwer bedrückt, brach er mit seinem bisherigen Leben radikal, wurde Schriftsteller und siedelte 1847 nach Thorn über. Die letzten Jahrzehnte seines Lebens hat Goltz sich ausschließlich mit literarischen Arbeiten beschäftigt und, nach den Begriffen der damaligen Zeit, ausgedehnte Reisen durch Deutschland, Frankreich, England, Italien und bis nach Ägypten unternommen. Unterwegs in Deutschland hielt er auch Vorträge zu den Themen seiner Werke. Er starb am 12. November 1870 in Thorn und wurde dort begraben. In allen seinen Werken zeigt sich Goltz als realistischer Sonderling. Wie Rousseau Feind der zur Unnatur gesteigerten Kultur, möchte er, wie dieser, durch radikale Umgestaltung des Erziehungswesens ein kräftigeres Geschlecht und ein neues geistiges Leben der Menschheit anbahnen. Naturwahr bis zum Äußersten, so dass er selbst vor dem Zynischen nicht zurückscheut, wird er bei Darlegung seiner Ideen durch den Mangel an künstlerischer Abrundung und die Fülle ungeordneter Gedankenmassen oft ungenießbar. In seiner Schilderung virtuoser Kleinmaler, in seiner Beurteilung durchaus moralischer und politischer Rigorist, schöpft er aus den Details des wirklichen Lebens, schwärmt für patriarchalische Sitte und fühlt sich nur da sympathisch berührt, wo ihm naturwüchsige Kraft und Derbheit entgegentritt..

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Goltz, Bogumil

westpreußischer humoristisch-pädagogischer Schriftsteller (1801-1870). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Magdeburg. 4to. 1 p. Sammlernotiz alt angeheftet.
$ 234 / 220 € (87664)

Über die Vermittlung für Karten. - Leicht fleckig. Knickspuren.

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