Otto Goldschmidt

Goldschmidt, Otto

Komponist (1829-1907). Eigenh. Brief mit U. O. O. 1 S. 8vo.
$ 374 / 350 € (88307/BN58148)

An einen Herrn Friedel: "Ich erwartete das Programm heute in dem Anzeiger, es ist aber nicht darin. Sein Sie doch so gut, es jedenfalls Morgen in den Anzeiger zu bringen, damit die Personen, die ihre Billets bona fide bestellt haben ohne das Programm gekannt zu haben, wenn sie dasselbe sehen und es ihnen nicht zusagt, ihre Billette nicht abholen [...]". - Mit blindgepr. Monogramm.

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Goldschmidt, Otto

Eigenh. Brief mit U.
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Otto Goldschmidt (1829-1907), Musiker, Komponist, Dirigent. E. Brief m. U., Dresden, 6. Juli 1853, 4 Seiten gr.-8°. Doppelblatt. Bläuliches Papier. Kleiner Einriss am Mittelfalz. An den Musikkritiker und Schriftsteller Ludwig Rellstab (1799-1860), dem er einen Text für eine Komposition geschickt hatte: „[…] Die Scene oder dramatische Cantate, welch Sie Ihrem letzten Schreiben beigelegt haben, habe ich mit Vergnügen durchgelesen und werde versuchen, sie zu componiren indem ich nur wünsche, daß die Composition so entsprechend ausfallen möge, wie mir dies vom Texte der Fall zu sein scheint. Ob ich noch irgend etwas verändert wünschte, bin ich heute nicht im Stande zu sagen, weil mir noch nicht die Muße geworden ist, ernsthaft darüber zu gehen, was ich auch nicht übereilen will, da ich soeben erst mit einem Clavier Trio fertig geworden bin, an dem es immer noch zu feilen giebt […] und meine Gesundheit mir leider nicht gestatten, mich in rascher Folge dem Componiren hinzugeben […]“ – Mit Erwähnung seiner Frau Jenny Lind-Goldschmidt: „Meine Frau grüßt Sie und die Ihrigen […] Sie ist Gottlob sehr wohl und vereinigte sich mit mir in der Versicherung wahrer Freude darüber, daß es Ihnen in unsrer stillen Behausung gefallen hat und wir uns Ihnen ebenso sehr für Ihren Besuch verpflichtet fühlen […]“ – Goldschmidt, der ein Kompositionsschüler von Felix Mendelssohn Bartholdy war, setzte sein Studium seit 1848 als Schüler Chopins in Paris fort. 1849 spielte er als Pianist in einem Konzert der Sängerin Jenny Lind in London, die er 1851 nach Amerika begleitete und im folgenden Jahr heiratete. Von 1852-55 lebten sie in Dresden und übersiedelten 1858 nach London. Seit 1860 kam er als Dirigent, auch eigener Werke, in die großen europäischen Musikzentren sowie nach Hamburg und Düsseldorf, wo er 1863 und 1866 die Musikfeste leitete. Seit 1863 stellvertretender Direktor der Royal Academy of Music in London, gründete Goldschmidt 1875 den Londoner Bach-Chor, der zu einem der bedeutendsten englischen Chöre wurde. Zu seinen Bearbeitungen alter Meister zählt die von Händels Ode for St. Cecilia’s Day (1739), die er erstmals in Deutschland aufführte. Goldschmidts kompositorisches Werk umfaßt Kammermusik, Lieder, Klavierkompositionen und das Oratorium Ruth.