Caroline [Goethekreis]. - Jagemann

[Goethekreis]. - Jagemann, Caroline

Schauspielerin (1777-1848) und Mätresse von Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1777-1848). Eigenh. Brief mit U. und einer hübschen Federzeichnung. Berlin. 2 SS. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief).
$ 4,787 / 4.500 € (92695/BN62004)

Charmanter, selten früher Brief an den Schriftsteller und Kirchenlieddichter Johannes Daniel Falk in Halle, dem sie von ihrem Gastspiel am Berliner Nationaltheater unter Iffland berichtet: "Ich habe den 29ten Aug: gespielt. Habe Angst gehabt, bin im Wolcken Wagen gekommen, habe gezittert, habe gesungen, bin applaudirt, habe mich gefreut, bin herausgeruffen und habe gesagt - Von Überraschend-Viel Nachsicht - von viel Güte, von - das ich nicht wüßte was ich sagen sollte, - Nun wissen Sie von Anfang bis zu Ende alles von der Vorstellung des Oberon, und dem Debut der Ml[l]e Jagemann.

- In 14 Tagen komme ich noch nicht nach Halle, und kann mir selbst noch nicht sagen wann dieß geschehen wird. Bleiben Sie liebstes Völckgen noch so lange dort so soll Ihnen dann Bescheid werden, ob, und wann ich hinkomme. Das herzliebste Rammbächelgen läßt wie ich vermuthe bald einen Streich gegen Iffland ausgehn. Wäre doch die Graunsche Passion schon und Licht der Welt! [...]". - Caroline Jagemann hatte 1792 in der Titelrolle von Paul Wranitzkys Singspiel "Oberon" am Mannheimer Nationaltheater debütiert und dann am 18. Februar 1797 in derselben Rolle am Weimarer Hoftheater, wo sie im gleichen Jahr als Hofsängerin engagiert worden war. "1798 gastierte [sie] unter Ifflands Direktion in Berlin (u. a. als Oberon, Erast in 'Helena und Paris' von Winter, Cyrille in 'Kästchen mit der Chiffre'), wo sie nach Ifflands Zeugnis 'alles zum Entzücken hingerissen' hat und 'der Gott des Tages' war" (NDB X (1974), S. 294-296, Online-Version). - Die hübsche Federzeichnung stellt ein Selbstportrait dar. Bl. 2 mit kleinem Ausriß durch Siegelbruch (keine Textberührung)..

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