Adele Gerhard

Gerhard, Adele

Schriftstellerin (1868–1956). Ms. Brief mit eigenh. U. Berlin. 1 S. Gr.-4to. Mit hs. adr. Kuvert.
$ 128 / 120 € (25967)

Adele Gerhard (1868–1956), Schriftstellerin. Ms. Brief mit e. U. Berlin, 10. September 1913. 1 S. Gr.-4to. Mit hs. adr. Kuvert. – An Ignaz Grünberg, den Administrationschef der „Österreichischen Volkszeitung“ wegen eines nicht aufgefundenen Grabes für die im Juli des Jahres verstorbene Feuilletonistin und Redakteurin der „Wiener Zeitung“ Florentine Galliny (Ps. Bruno Walden, geb. 1845): „[...] Die Gärtnerei [...], bei der ich einen Kranz für Frl. G’s Grab bestellt hatte, teilt mir nämlich mit, dass das Grab nicht zu finden gewesen wäre, weil die nähere Angabe der Abteilung, der Grabnummer und das Datum des Sterbetages gefehlt haben.

Würden sie nun so gütig sein und an den Gärtner Marks eine betreffende Zeile schreiben oder schreiben lassen, mit genügend näherer Angabe, dass er das Grab finden und meinen Kranz dort niederlegen kann? [...]“. – Adele Gerhard war Gründungsmitglied der „Gesellschaft für Ethische Kultur“ gewesen, hatte der Arbeiter- und Frauenbewegung nahegestanden und war vor allem für die Genossenschaftsidee eingetreten. „Sie veröffentlichte 1895 ihre Schrift ‚Konsumgenossenschaft und Sozialdemokratie’, nachdem 1894 bereits ihre erste Novelle ‚Du Ring an meinem Finger’ in der ‚Deutschen Revue’ erschienen war. Gerhard wandte sich nun ganz der schriftstellerischen Tätigkeit zu und schuf als Zentralgestalten ihrer ersten Romane Frauen, die durch ihre Leidenschaft in Konflikt mit den bürgerlichen Gesellschaftsnormen geraten (u. a. ‚Die Geschichte der Antonie van Heese’, 1906). Ihre nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen Werke, darunter der Novellenband ‚Die Hand Gottes’ weisen expressionistische Züge auf. 1938 emigrierte Gerhard in die USA und kehrte erst ein Jahr vor ihrem Tod nach Köln zurück“ (DBE). – Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; mit einem kleinen Randeinriß und etwas fleckig..

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