Giuseppe Garibaldi (1807–1882), Freiheitskämpfer (1807-1882). 17 tls. e. Briefe mit e. U. („J. Garibaldi“). Salto (Uruguay), 1845 und 1846. Zusammen 19½ SS. auf 22 Bll. Folio und 4°. Mit einer Beilage (s. u.). – Inhaltsreiche Korrespondenz aus Garibaldis Jahren in Südamerika. Der große italienische Freiheitskämpfer hatte 1834 an einem Aufstand in Piemont teilgenommen. Als dieser gescheitert und Garibaldi zum Tode verurteilt worden war, war ihm die Flucht nach Südamerika gelungen. Dort beteiligte er sich an Unruhen in Brasilien und in Uruguay, wo er die Flotte in den Krieg gegen Argentinien führte. Die vorliegenden Briefe sind allesamt an John Elliott Bingham (1785–1863), den Kapitän der HMS Acorn, gerichtet und umfassen aktuelle Lageberichte von Garibaldis „Nacional Squadron“ in Salto über u. a. Waffen- und Lebensmittellieferungen, die Lage der Streitkräfte, notwendige Unterstützung, Truppentransporte u. v. m. „Since I had last the pleasure we have received news of importance and as I am sure you will be anxious to know every thing in our favour I have the pleasure of as[s]uring[g] you that Urquisa has been obliged to retire from Corrientes. Yesterday we have had two of his men passed over to us from Entre Rios and they have informed us, that Urquisa with his army of five thousand and odd men marched up into the province of Corrientes as far as a place called Tranquera de Loreto, and from this place he has c[o]untermarched and two days ago was in the Puntas de Unqueri, he has maid [!] this c[o]untermarch with the greatest presipitation [!] having a great number of horses in his way besides some other of the best that the Correntinos took from them in Mocoreta [...]“ (a. d. Br. v. 10. März 1846). – 1848 sollte Garibaldi schließlich nach Europa zurückkehren, um am italienischen Unabhängigkeitskrieg gegen Österreich teilzunehmen, der ihn zum Nationalhelden werden ließ. – Beiliegend 85 meist ebenfalls an J. E. Bingham gerichtete Briefe (tls. in Spanisch und tls. in Englisch) von u. a. Manuel Ceferino Oribe y Viana (1792–1857), der von 1835 bis 1838 der 2. Präsident Uruguays gewesen war, sowie von anderen spanischen und englischen Offizieren wie Javier Gomensoro, Victoriano Camacho und Vicente Viña. Salto, Guabillu, Yaguari, Montevideo, Mercedes u. a., 1846 und 1846. Zusammen 96½ SS. auf 100 Bll. Meist Folio und 4°. – Weiters beiliegend vier Listen mit Namen von britischen Staatsangehörigen auf u. a. der Isla de Bisquino und in Mercedes sowie eine „Lista de los Franceses“ (zusammen 5¾ SS. auf 6 Bll. Folio). – Alles zusammen in einer zeitgenössischen, wohl von Bingham selbst beschrifteten Mappe. – Die meisten (vor allem die überformatigen) Schreiben sowie der Umschlag mit starken Gebrauchsspuren und angestaubt; Garibaldis Briefe in mehrheitlich gutem Zustand; alle Briefe am linken Rand alt auf Trägerpapier aufgezogen und mit diesem eingeheftet.