bedeutendster Baumeister im Königreich Bayern unter Ludwig I. (1791-1847).
Sammlung von 9 eigenh. Briefen mit Unterschrift „Fritz“. Aschaffenburg, Kissingen, München, Neapel, Rom und Regensburg. 4to. und Folio. Zusammen 28 pp. Tlw. mit Adresse und Siegel.
$ 21,682 / 20.000 €
(91051)
An seinen Neffen und Mitarbeiter Karl Klumpp (1811-1885). Kissingen 1.VIII.1836 und 22.VIII.1837. - Während des Baus des repräsentativen Kurhauses nach Gärtners Entwürfen. Er könne ihm nicht von „dolce, sondern eher amaro far niente“ mitteilen, er liege nicht auf der faulen Haut, da er auf dem stattfindenden Kongress von allen Seiten beansprucht werde. Die fertigen Arbeiten seien nicht nach seinen Wünschen. Vom 22. August 1837 ein ausführlicher Bericht über die Ausführungen des Projekts (Folio, 6 pp.). Regensburg.
27.IX. und 10.XII.1837 (großer Testverlust, auch der Unterschrift, auf der Adressseite durch Öffnen des Briefes). - Wohl während der von Gärtner geleiteten Arbeiten am Inneren des Doms. Gärtner bitte dem Steinmetz Anweisungen zu den Beschriftungstafeln zu geben. Freude an Weihnachten in München bei der Familie zu sein und über die in Regensburg besorgten Überraschungen für seine Kinder Fritz, Carl und Lotte. Neapel. 8.III. und 9.IV.1839. - Aufenthalt in Begleitung Ludwigs. Läßt sich Akten aus München kommen, um diese auch in Neapel zu bearbeiten und genaue Anweisungen nach München zu geben. Über die Anstrengung des Lebens an der Seite „des für seine Gelassenheit bekannten Monarchen“, findet wenig Schlaf durch stetes Treiben, gemeinsamer Besuch Pompejis. Neuigkeiten über zahlreiche dort anwesenden Künstler. Im April 3 ausführliche Seiten über seine Pläne einer Zusammenarbeit mit Maffei. Rom. 8.V.1839. Bis zum ersehnten Wiedersehen in Wolfratshausen bittet er Klumpp, die Leitung des Bureaus zu übernehmen und gibt Anweisungen für zu erledigende Aufgaben, da seine Rückkehr sich verzögere. da S. M. d. König noch Weiteres sehen will: der einzige Trost für die verlängerte Reise sei, daß er manches in Rom noch besichtigen könne. Die letzten beiden Briefe aus Aschaffenburg (12.I.1840) und München. Über anstehende Projekte, erwähnt sind u.a. Ziebland und Schwanthaler. Provenienz: Aus Familienbesitz..
bedeutendster Baumeister im Königreich Bayern unter Ludwig I. (1791-1847).
Sammlung von 10 eigenh. Briefen mit Unterschrift „Fritz“. Lindau, London, München und Würzburg. Meist 4to. 41 3/4 pp. und die Skizze quer-8vo. 1 p. Eng beschrieben. Mit Adresse und Siegelresten. Bei wenigen Briefen leichter Papierverlust durch Öffnen des Briefes.
$ 24,392 / 22.500 €
(91052)
An seinen Vater Joh. Andreas Gärtner, königl. bayer. Hofbauintendant (1744-1826). Lindau. 9.IX.1808. Der erste Brief des 16-Jährigen an seine Eltern berichtet ausführlich (7 1/2 pp.) von seinem dortigen Aufenthalt. Besonders gefallen haben ihm eine Mittagseinladung bei einem Herrn von Kramm, bei der „Trauben u. Obst aller Art“ serviert wurden, und überhaupt die obstreiche Bodenseegegend sowie eine Schifffahrt auf dem Bodensee. Aus London schickt er 6 Briefe, am 6.X.1813 und dann erst wieder vom 4.1.7.V.1820, dazwischen macht er einen Familienbesuch bei Klumpps in Würzburg (8.XI.1819).
In der Gesellschaft dort trifft er Schelling, Hess, den Grafen von Zollner. Klumpp hat ihm für die Rückreise ein Viaticum mitgegeben. „In London werde ich dann auf Euer Wohl ein very fein Port trinken“. In London (die Briefe mit wechselnden Adressangaben) macht er bei dem Architekten und Lithographen Charles Joseph Hullmandel(1789-1850) eine Ausbildung und bekommt später bei ihm eine Anstellung. Er ist in der Familie bestens aufgenommen. Neben der Arbeit gibt es Unterhaltung mit viel Theaterspielen „Solch eine freundschaftliche, herzliche Theilnahme u. Anhänglichkeit fand ich noch nie. Ich bin der Vertraute der Familie geworden und habe eine schwere Rolle übernommen die kein anderer für mich jetzt“ übernehmen könne. „Es ist freylich zur […] Zeit daß ich fort muß […]“ (17.III.), dann schreibt er am 14. April „allerley Umstände forderten mich u. über dieß erwarte ich auch nähere Auskunft [über eine mögliche Anstellung in Bayern]. Nun kamen auch 2 Briefe auf einmal „es gebe genügend Motive in die Heimat zurückzukehren“. Er leidet auch unter dem Londoner Wetter „Licht! Licht! Licht“ […] Eine braun grau gelbe monotone Decke überzieht den Himmer, als sehe man durch ein gefärbtes Glas“. - Im letzten Londoner Brief vom 7. Mai ist das Schiff schon bestellt, vorher reist er noch, u.a. nach Oxford u. Blenheim Castle. Er rechne damit, am 21./22. (Mai) zurück in München zu sein. München. 17. u. 29.VII.1821. Die beiden sehr umfangreichen Briefe sind nach Würzburg per Adresse des Wasserbauingenieurs Heinrich Freiherr von Pechmann gesendet. Es sind launige „Rundbriefe“ an die ganze sich sommers dort aufhaltende „Sippschaft“ über seine Unternehmungen. Es habe sich in den letzten Tagen so viel Post angesammelt, „so werde ich denn bluten müssen […] Gerne soll aber mein Tintenblut fließen, wenn es für Euch o Ihr Geliebten meiner Söhle gilt […]“. Eine kleine Bleistiftskizze eines Pfarrhofs ist beigefügt. Provenienz: Aus Familienbesitz..