Kaiser von Österreich (1830-1916). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. ohne Ort. 8vo. 1 p. Doppelblatt.
$ 3,180 / 2.800 €
(89173)
Der Kaiser von Österreich schreibt an seine Freundin Katharina Schratt: „In aller Eile muß ich leider melden, daß es mir heute wegen Überhäufung mit Geschäften und wegen unerwarteten Besuchen unmöglich ist, nach Schönbrunn zu kommen. Vielleicht sind Sie Samstag so gut zu Frau v. Ferenczy zu kommen, da ich gleich nach meiner Rückkehr kaum Zeit zu einer Promenade finden werde, da Sie an diesem Tage gewiß Probe haben werden, so bitte ich die Stunde unseres Zusammentreffens zu bestimmen und mir zu schreiben.
Auf Wiedersehen Samstag und denken Sie manchmal an Ihren wegen des heutigen Mißgeschickes sehr traurigen | Franzjosef“. Katharina Schratt (1853-1940) war Burgschauspielerin. Über 30 Jahre lang, bis zu seinem Tod 1916, war sie die „Freundin des Kaisers“ gewesen. Weder Zeitgenossen, noch die Nachwelt konnten sich je darauf einigen, welcher Art diese ebenso öffentliche wie diskrete Beziehung war. „Die Schratt“ kehrte nach einem Gastspiel in New York 1883 nach Wien an das Hofburgtheater zurück. Sie wurde zu einer der beliebtesten Schauspielerinnen ihrer Zeit in Österreich. 1887 erfolgte die Ernennung zur Hofschauspielerin. 1885 war die Tochter eines Badener Lebensmittelhändlers, die sich besonders mit ihrem komischen Talent am Burgtheater nach vorn gespielt hatte, beim Wiener Industriellenball eingeladen, wo die 32-Jährige dem Kaiser begegnete. Sogar Kaiserin Sisi (1837-1898) soll die Beziehung gefördert haben, sie gab der Schratt vor der Öffentlichkeit das harmlose Image einer gemeinsamen Freundin. Für den größten Theaterskandal in der Monarchie sorgte Katharina Schratt, als sie in Franz von Schönthans Lustspiel Maria Theresia 1903 am Deutschen Volkstheater in Wien eine Kaiserin spielte. Der Journalist Karl Kraus prangerte in seiner Zeitschrift Die Fackel den Umstand, dass Schratt als Kaiserin zu sehen war, als „Gipfel der Geschmacklosigkeit“ an. Während der Kaiser und die Schauspielerin bis dahin immer darauf geachtet hatten, ihre Beziehung nicht in die Öffentlichkeit zu tragen, habe die Schauspielerin nun die Grenzen des guten Geschmacks verlassen. Selbst der Kaiser war überrascht: „In der Zeitung habe ich gelesen, dass Sie die Maria Theresia spielen werden. Ist das wahr?“ Katharina Schratt betrat nach dem Skandal nie wieder eine Bühne. Der Kaiser überraschte Künstler oft durch sein Kunstverständnis. Den Bauplatz für das neue Opernhaus am Ring hatte Kaiser Franz Joseph selbst ausgesucht. Auch die Baukosten von sechs Millionen Gulden soll er getragen haben. 1869 wurde die Hofoper am Ring eröffnet, die mangels eines Sockels zwar architektonisch umstritten war, doch mit ihrer Akustik beeindruckte. Ab 1897 war Gustav Mahler zunächst als Kapellmeister an der Hofoper, wenig später wurde er von Kaiser Franz Joseph zum Direktor ernannt. Während Mahler zu Beginn seiner Tätigkeit von den WienerInnen verehrt wurde, stieß er später aufgrund seiner jüdischen Abstammung auf zunehmende Ablehnung. Im Dezember 1907 verließ er Wien in Richtung New York. Durch die Unterstützung des Obersthofmeisters erhielt Mahler eine hohe Abfindung, die der Kaiser persönlich bewilligte, sowie die Höchstpension. Seine Siebte komponierte Mahler von 1904 bis 1908. Die Uraufführung fand 1908 in Prag im Rahmen einer Konzertreihe anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs statt..
Kaiser von Österreich (1830-1916). Eigenhändiges Briefkuvert an „Frau Katharina von Kiss-Schratt“. ohne Ort und Datum. Quer-8vo. Mit rotem Lacksiegel (mit leichter Fehlstelle).
$ 511 / 450 €
(89434)
Eigenhändiges Briefkuvert an „Frau Katharina von Kiss-Schratt | Elisabeth Strasse Nr. 20“.
Kaiser von Österreich (1830-1916). Eigenhändiges Briefkuvert an „Frau Katharina von Kiss-Schratt“. ohne Ort und Datum. Quer-8vo. Mit rotem Lacksiegel (auf die Adressseite durchscheinend).
$ 511 / 450 €
(90821)
Eigenhändiges Briefkuvert an „Frau Katharina von Kiss-Schratt | Nibelungen Gasse N. 10“.
Kaiser von Österreich (1830-1916). Eigenhändiges Briefkuvert an „Frau Katharina v. Kiss-Schratt“. ohne Ort und Datum. Quer-8vo. Mit rotem Lacksiegel (auf die Adressseite durchscheinend).
$ 398 / 350 €
(91215)
Eigenhändiges Briefkuvert an „Frau Katharina v. Kiss-Schratt | Nibelungen Gasse | N. 10“.
Kaiser von Österreich (1830-1916). Eigenhändiges Notizen. ohne Ort und Datum. 8vo. 1 1/2 pp. Doppelblatt. Bleistift.
$ 2,840 / 2.500 €
(97346)
Verfügung Franz Josefs über die Villa Felicitas (Schratt-Villa) „Werde schreiben, sobald ich etwas Ruhe habe. Hier wegen großer Hetze keinen Augenblick Zeit gehabt. Nicht nach Amerika gehen. Toni werde ich, wenn er brav und fleißig ist, in seiner künftigen Carrière behilflich sein. Die Schulden kann ich nicht mehr zahlen, weil ich noch andere Verpflichtungen habe. Die gewohnte Beihilfe werde ich fortsetzen. (60000fl. Form und Raten zu besprechen). Wohnung in Wien aufzugeben finde ich zweckmässig.
Ebenso die Miethe der Felicitas in Ischl aufgeben. Kürzere Besuche in Ischl werden mich freuen. Die Villa in Hietzing sollte sie behalten und oft bewohnen, wo ich sie in gewohnter Art besuchen könnte. die beabsichtigten Besuche in der Burg und in Schönbrunn erfüllen mich mit Dank und Freude.“ - Bei Toni könnte es sich um Schratts Sohn Anton (1880-1970) handeln..
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Adelsdiplom für Alexander Felsenberg, Gendarmeriemajor des Ruhestandes, Besitzer des Offizierdienstzeichens erster Klasse und der Kriegsmedaille d. J. 1873.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
With two official counter-signatures by the Prime Minister and the Minister of the Interior Eduard Graf Taaffe, and ‚Regional President‚ Franz Frh. von Schmidt von Zabierow.
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift.
Autograph ist nicht mehr verfügbar