Fouqué, Friedrich Baron de la Motte
Dichter (1777-1843). Eigenh. Gedicht mit U. ("LMFouqué"). Nennhause, Brandenburg/HAVEL. 4to. 3/4 p.
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„GeburtsTagGruß zum Neunten August 1830.“ Gedicht mit drei Strophen zu je fünf Zeilen. „[…] Was suchte Wolk’ und Regen hier | Am heitern Feiertag? | Er galt dem Sohn, dem Kürassier, | dem er das Exerzieren brach, | Und frei zum Fest ihn sprach. […]“ - Friedrich de la Motte Fouqué, ehemals Leutnant im Cuiraßier-Regiment von Quitzow, war seit 1803 mit der Schriftstellerin Caroline Philippine (geb. von Briest; 1775-1831) verheiratet; sie war die Güter-Erbin von Nennhausen. Aus dieser Ehe stammen zwei Töchter.
- Leicht gebräunt.
Friedrich de la Motte Fouqué war ein sehr produktiver Schriftsteller, der verschiedene Erzählungen, Romane, Gedichte, Briefe, Sagen, Tagebücher, Aufsätze, Lieder, Novellen, Dramen und Reisebeschreibungen veröffentlichte. Er gab zudem Zeitschriften heraus. Der Autor gilt am Anfang des 19. Jahrhunderts als einer der bedeutendsten Repräsentanten der Romantik.
Sein bedeutendstes Werk bleibt das erfolgreiche und berühmte Kunstmärchen Undine (1811), das zu unzähligen Opern als Vorlage gedient hat. Die Oper gilt nicht nur als eines der bedeutendsten Werke der deutschen Romantik, sondern auch als besonders charakteristisch für diese Epoche. Der Schriftsteller konfrontiert seine Zeitgenossen mit dem Aufeinandertreffen von Menschen und Wassergeistern, also mit dem Unerklärlichen und Unkontrollierbaren. Er trifft mit seiner fantastischen Erzählung gerade den Nerv seiner Zeit und damit den Geschmack des Publikums.
Fouqué ist mit seinen Zeitschriften auch der „Geburtshelfer“ der Kreisleriana. Er war der Autor der ominösen Briefe des Barons Wallborn an den Kapellmeister Kreisler und bildete damit die Ausgangslage für E.T.A. Hoffmanns (1776-1822) vielschichtigstes Werk, die „Lebensansichten des Katers Murr nebst fragmentarischer Biografie des Kapellmeisters Johann Kreisler“. Hoffmann übernahm die Figur des wahnsinnigen Baron Wallborn aus Fouqués Novelle Ixion.
Die fiktive Figur des Kapellmeisters Johannes Kreisler, Hoffmanns literarisches Alter Ego, stellte seine Sicht der zu besprechenden musikalischen Werke dar. Sie fand später in Robert Schumanns Klavierwerk Kreisleriana bedeutenden musikalischen Niederschlag. Der Kapellmeister Kreisler ist es auch, der dem Leser in den Erzählungen Kreisleriana und im Roman Lebensansichten des Katers Murr und Der goldne Topf begegnet.
Fouqué und Hoffmann waren eng mit einander verbunden. Fouqué arbeitete seine Erzählung Undine für Hoffmann zu einem Libretto um. Die Oper, 1814 beendet, 1816 in Berlin uraufgeführt, wurde zum größten Erfolg des Komponisten Hoffmann.
Eine Anekdote am Rande zeugt von Popularität der Kreisleriana. So beschrieb Bruno Walter seine Wahrnehmung bei der ersten Begegnung mit Gustav Mahler als „eine gerade so interessante, dämonische, einschüchternde Inkarnation des Kapellmeisters Kreisler, wie sie sich der jugendliche Leser E. Th. A. Hoffmann’scher Phantasien nur vorstellen konnte“..