Emil von Förster

Förster, Emil von

Architekt (1838–1909). 2 eigenh. Briefe mit U. Florenz und Wien. Zusammen (3¾+2½=) 6¼ auf 4 (= 2 Doppel-)Blatt. Gr.-8vo.
$ 429 / 400 € (15271)

Emil von Förster (1838–1909), Architekt. 2 e. Briefe mit U. Florenz und Wien, 1865 und 1867. Zusammen (3¾+2½=) 6¼ auf 4 (= 2 Doppel-)Blatt. Gr.-8°. – An den namentlich nicht genannten Architekten Manfred Semper (1838–1913) über seine „vorigjährige Expedition nach Zürich“, in deren Umfeld es zu kleinen Unstimmigkeiten mit Manfreds Vater Gottfried Semper gekommen war, und seine gegenwärtige Tätigkeit in Italien (I) sowie über den Abschluß derselben (II). – I: „[...] Ich bin seit Jänner wieder in Italien [...] Ich und mein Freund Gnauth [d.

i. der Architekt und Kunstgewerbler Adolf Gnauth, 1840–1884], wir arbeiten an [der] Publication eines Werkes über die Renaissance Toscanas, worin wir die historische Entwicklung der Renaissance in Toscana abspickeln [!] wollen. Das Werk von Grandjean & Famin [d. i. „Architecture toscane, ou palais, maisons, et autres édifices de la toscane“ (Paris, Gueffier, 1806)] ist zu schlecht, um darnach studiren zu können, es ist unser Bestreben deßhalb ein Werk zu ediren, das möglichst genau ist und an Ausführung das von Letarouilly übertreffen soll [wohl Paul Letarouillys „Edifices de Rome moderne“ (Paris, Bance-Editeur u. a., 1857–1860)] [...]“ (Br. v. 13. April 1865). – II: „[...] Nach langen Geburtswehen haben wir endlich mit dem 1ten Hefte unserer publicistischen Arbeiten ans Tageslicht treten können. Wie viel Schweißtropfen an den Arbeiten hängen, können Sie leicht beurtheilen, wenn Sie bedenken, daß etwas [!] 2 Jahre mit den Aufnahmen der beschwerlichsten Art und dann 1 Jahr mit dem Abrichten hämorrhoidal-versessener Stecher dahingegangen sind [...]“ (Br. v. 18. April 1867). – „Die Bauwerke der Renaissance in Toscana. Nach Aufnahmen und Zeichnungen der Architekten Adolf Gnauth und Emil von Foerster und erläuterndem Texte von Eduard Paulus“ erschien, herausgegeben von Emils Bruder Heinrich von Foerster (1832–1889), in „Foersters Allgemeiner Bauzeitung“. – Emil von Förster, der Sohn des Architekten Ludwig Förster, „brachte die florentinische Renaissance in zahlreichen Wiener Bauten seit 1866 zur Geltung; u. a. errichtete er Häusergruppen am Graben, am Franzensring und mehrere Banken in Wien sowie Hotels in Bozen, Bukarest und Meran“ (DBE). Als sein bekanntester Bau gilt das Wiener Ringtheater (1872/73), das 1881 abbrannte. 1895 trat Förster in den Staatsdienst ein, führte Umbauten u. a. in der Wiener Hofburg durch und gestaltete 1896 die Repräsentationsräume der Böhmischen Hofkanzlei neu. Seit 1895 Vorstand des Departements für Hochbau im Innenministerium, entwarf er zahlreiche Gerichts- und Verwaltungsgebäude in u. a. Brünn, Wien, Laibach, Prag und Triest. – Manfred Semper studierte bei seinem Vater an der ETH Zürich Architektur, bildete sich in Paris weiter und hielt sich nach einem Praktikum in Zürich zu Studienzwecken 1864/65 in Italien auf. „1870–78 führte er die Bauaufsicht beim Hoftheaterbau seines Vaters in Dresden. Später schuf er zahlreiche öffentliche Gebäude, Nutzbauten, Villen und Privathäuser, vor allem in Hamburg (u. a. Naturhistorisches Museum) und in Oberbayern“ (DBE); daneben entwarf er auch das Grabmal für seinen in Rom beigesetzten Vater. – Jeweils mit kleiner zeitgen. Notiz zum Adressaten..

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