Emil Fey

Fey, Emil

Major der k.u.k. Armee, Heimwehrführer und Politiker der Ersten Republik und des Ständestaates (1886-1938). Portraitpostkarte mit eigenh. Unterschrift. o. O. u. D. 140 : 90 mm. Montiert.
$ 236 / 220 € (76747)

Albumblatt mit Namenszug unterhalb seines Portraits. Mit Kuvert. - Als erklärter Gegner der Sozialdemokratie nutzte er seine Machtstellung als Vizekanzler und Sicherheitsminister rücksichtslos aus, um die Sozialdemokraten zu bekämpfen. Sein politisches Agieren hatte wesentlichen Anteil an der innenpolitischen Polarisierung in der Ersten Republik und am Aufstand des Republikanischen Schutzbundes im Februar 1934. Nach dem Krieg kämpfte er 1919/20 in der Volkswehr im Kärntner Abwehrkampf gegen die Armee des jugoslawischen SHS-Staates.

Er war Herausgeber der Österreichischen Wehrzeitung und Direktor des Wiener Militärkasinos. 1923 gründete er die „Deutschmeister-Heimwehr“, dann den Wiener Kriegerbund. 1926 wurde er Präsident des Wiener Kameradschafts- und Kriegerbundes. Feys politische Laufbahn begann 1927 mit der Gründung der „Wiener Heimwehr“; gleichzeitig engagierte er sich in der Christlichsozialen Partei. Er stieg in der Hierarchie der österreichischen Heimwehrbewegung rasch auf. 1931 wurde er Landesführer des „Wiener Heimatschutzes“, wie sich die ehemalige „Wiener Heimwehr“ nach einer Neuformierung nannte. Als Heimwehrführer war Fey stets als Rivale Ernst Rüdiger Starhembergs, der ebenfalls eine bedeutende Rolle in der Heimwehrbewegung spielte, bekannt. Beide Politiker und deren paramilitärische Formationen waren für Bundeskanzler Engelbert Dollfuß' und Kurt von Schuschniggs Diktaturambitionen wesentliche Machtfaktoren, wurden aber nach Etablierung des autoritären Staates Zug um Zug entmachtet. Es war nämlich nicht in erster Linie die Heimwehrbewegung, die die autoritäre Verfassung zum Regierungsprogramm werden ließ, sondern die christlichsoziale Führung […] Erst aus der Bestimmung des Kräfteverhältnisses zwischen faschistischer Heimwehrbewegung und den traditionellen bürgerlichen Kräften wird die sukzessive politische und militärische Entmachtung der Heimwehren […] verständlich. Ab 17. Oktober 1932 wurde Fey von Dollfuß (I. Kabinett) mit dem Amt des Staatssekretärs für das Sicherheitswesen betraut (das Innenministerium wurde formal vom Bundeskanzler selbst geleitet, für innere Verwaltung war Franz Bachinger Bundesminister). Er verbot alle Versammlungen und Aufmärsche der Sozialdemokraten, Kommunisten und Nationalsozialisten. Am 15. März 1933 versuchten Abgeordnete der Sozialdemokraten und der Großdeutschen, die am 4. März vorsitzlos abgebrochene Nationalratssitzung fortzusetzen. Fey zog an diesem Tag Heimwehreinheiten im Zentrum Wiens zusammen. Diese sollten allenfalls dabei helfen, den juristischen Staatsstreich Engelbert Dollfuß' zu unterstützen, der das Parlament von der Polizei zernieren ließ, um die Nationalratssitzung zu verhindern. Sie kamen aber nicht zum Einsatz. Fey gab im Ministerrat vom 17. März an, die Heimwehr, über die Putschgerüchte zirkulierten, hätte den staatlichen Sicherheitskräften nur im Fall eines Generalstreiks Unterstützung leisten sollen. Besonders erzürnte Fey, dass der Wiener Polizeipräsident Franz Brandl, ein Großdeutscher, die Heimwehreinheiten auf dem Judenplatz von der Alarmabteilung der Sicherheitswache beobachten ließ; Brandl rechtfertigte dies mit den Putschgerüchten, wurde aber von Dollfuß sofort zwangspensioniert. Am 10. Mai 1933 wurde Fey von Dollfuß in den Rang eines Bundesministers – weiter mit demselben Portefeuille betraut – erhoben, am 21. September außerdem Vizekanzler. Er forderte radikaleres Vorgehen gegen die Sozialdemokraten und die Ablösung der Landesregierungen durch Regierungskommissäre. Er ließ gezielt nach Waffenlagern des von der Bundesregierung durch eine Verordnung nach dem Kriegswirtschaftlichen Ermächtigungsgesetz verbotenen Republikanischen Schutzbundes suchen, Hausdurchsuchungen bei sozialdemokratischen Politikern durchführen und Anfang Februar 1934 Führer des Schutzbundes verhaften. Bekannt ist sein Ausspruch bei einer Veranstaltung der Heimwehr am 11. Februar 1934 in Langenzersdorf: „Wir werden morgen an die Arbeit gehen und wir werden ganze Arbeit leisten!“ Eine Durchsuchung des Linzer Parteiheims der Sozialdemokraten nach Waffen durch die Polizei, gegen die sich die Linzer Schutzbündler unter ihrem Führer Richard Bernaschek zur Wehr setzten, löste tags darauf einen kurzen Bürgerkrieg aus, die Februarkämpfe 1934..

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Fey, Emil

Major der k.u.k. Armee, Heimwehrführer und Politiker der Ersten Republik und des Ständestaates (1886-1938). Ms. Brief mit eigenh. Unterschrift. Wien. 4to. 1 p. Gedr. Briefkopf.
$ 214 / 200 € (76754)

Bedankt sich für den erhaltenen Glückwunsch. - Als erklärter Gegner der Sozialdemokratie nutzte er seine Machtstellung als Vizekanzler und Sicherheitsminister rücksichtslos aus, um die Sozialdemokraten zu bekämpfen. Sein politisches Agieren hatte wesentlichen Anteil an der innenpolitischen Polarisierung in der Ersten Republik und am Aufstand des Republikanischen Schutzbundes im Februar 1934. Nach dem Krieg kämpfte er 1919/20 in der Volkswehr im Kärntner Abwehrkampf gegen die Armee des jugoslawischen SHS-Staates.

Er war Herausgeber der Österreichischen Wehrzeitung und Direktor des Wiener Militärkasinos. 1923 gründete er die „Deutschmeister-Heimwehr“, dann den Wiener Kriegerbund. 1926 wurde er Präsident des Wiener Kameradschafts- und Kriegerbundes. Feys politische Laufbahn begann 1927 mit der Gründung der „Wiener Heimwehr“; gleichzeitig engagierte er sich in der Christlichsozialen Partei. Er stieg in der Hierarchie der österreichischen Heimwehrbewegung rasch auf. 1931 wurde er Landesführer des „Wiener Heimatschutzes“, wie sich die ehemalige „Wiener Heimwehr“ nach einer Neuformierung nannte. Als Heimwehrführer war Fey stets als Rivale Ernst Rüdiger Starhembergs, der ebenfalls eine bedeutende Rolle in der Heimwehrbewegung spielte, bekannt. Beide Politiker und deren paramilitärische Formationen waren für Bundeskanzler Engelbert Dollfuß' und Kurt von Schuschniggs Diktaturambitionen wesentliche Machtfaktoren, wurden aber nach Etablierung des autoritären Staates Zug um Zug entmachtet. Es war nämlich nicht in erster Linie die Heimwehrbewegung, die die autoritäre Verfassung zum Regierungsprogramm werden ließ, sondern die christlichsoziale Führung […] Erst aus der Bestimmung des Kräfteverhältnisses zwischen faschistischer Heimwehrbewegung und den traditionellen bürgerlichen Kräften wird die sukzessive politische und militärische Entmachtung der Heimwehren […] verständlich. Ab 17. Oktober 1932 wurde Fey von Dollfuß (I. Kabinett) mit dem Amt des Staatssekretärs für das Sicherheitswesen betraut (das Innenministerium wurde formal vom Bundeskanzler selbst geleitet, für innere Verwaltung war Franz Bachinger Bundesminister). Er verbot alle Versammlungen und Aufmärsche der Sozialdemokraten, Kommunisten und Nationalsozialisten. Am 15. März 1933 versuchten Abgeordnete der Sozialdemokraten und der Großdeutschen, die am 4. März vorsitzlos abgebrochene Nationalratssitzung fortzusetzen. Fey zog an diesem Tag Heimwehreinheiten im Zentrum Wiens zusammen. Diese sollten allenfalls dabei helfen, den juristischen Staatsstreich Engelbert Dollfuß' zu unterstützen, der das Parlament von der Polizei zernieren ließ, um die Nationalratssitzung zu verhindern. Sie kamen aber nicht zum Einsatz. Fey gab im Ministerrat vom 17. März an, die Heimwehr, über die Putschgerüchte zirkulierten, hätte den staatlichen Sicherheitskräften nur im Fall eines Generalstreiks Unterstützung leisten sollen. Besonders erzürnte Fey, dass der Wiener Polizeipräsident Franz Brandl, ein Großdeutscher, die Heimwehreinheiten auf dem Judenplatz von der Alarmabteilung der Sicherheitswache beobachten ließ; Brandl rechtfertigte dies mit den Putschgerüchten, wurde aber von Dollfuß sofort zwangspensioniert. Am 10. Mai 1933 wurde Fey von Dollfuß in den Rang eines Bundesministers – weiter mit demselben Portefeuille betraut – erhoben, am 21. September außerdem Vizekanzler. Er forderte radikaleres Vorgehen gegen die Sozialdemokraten und die Ablösung der Landesregierungen durch Regierungskommissäre. Er ließ gezielt nach Waffenlagern des von der Bundesregierung durch eine Verordnung nach dem Kriegswirtschaftlichen Ermächtigungsgesetz verbotenen Republikanischen Schutzbundes suchen, Hausdurchsuchungen bei sozialdemokratischen Politikern durchführen und Anfang Februar 1934 Führer des Schutzbundes verhaften. Bekannt ist sein Ausspruch bei einer Veranstaltung der Heimwehr am 11. Februar 1934 in Langenzersdorf: „Wir werden morgen an die Arbeit gehen und wir werden ganze Arbeit leisten!“ Eine Durchsuchung des Linzer Parteiheims der Sozialdemokraten nach Waffen durch die Polizei, gegen die sich die Linzer Schutzbündler unter ihrem Führer Richard Bernaschek zur Wehr setzten, löste tags darauf einen kurzen Bürgerkrieg aus, die Februarkämpfe 1934..

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Fey, Emil

Politiker und Militär (1886-1938). Briefausschnitt mit eigenh. U. ("Fey"). O. O. u. D. 48:47 mm. Mit alt montiertem Portrait (Zeitungsausschnitt) und alt auf Trägerpapier montiert.
$ 43 / 40 € (32389/BN23672)

Emil Fey wurde 1908 Berufsoffizier und nahm als Bataillons- und Regimentskommandant am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende kurz in der Privatwirtschaft tätig, wurde er 1921 Funktionär des österreichischen Offiziersverbandes und war führend am Aufbau der paramilitärischen Wiener Heimwehr beteiligt, die er 1930 politisch an die Christsoziale Partei anschloß. 1932 wurde er Staatssekretär für das Sicherheitswesen in der Regierung Dollfuß und übernahm bis 1935 in mehreren Kabinetten verschiedene Aufgaben. 1935 als Bundesminister für Inneres entlassen, verlor er 1936 mit seinem Ausschluß aus der Heimwehrbewegung seinen politischen Einfluß.

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