Sie war 1899 von Boston nach Paris und schließlich nach Berlin gegangen, wo sie Lilli Lehmann Gesang studierte. Nach dem Bühnendebüt 1901 an der Hofoper Berlin als Marguerite in Faust, sang sie 1906 in Berlin in Giuseppe Verdis Rigoletto als Partnerin von Enrico Caruso, mit dem sie eine enge Freundschaft pflegte. Caruso soll den Satz geprägt haben: „Farrar farà“ (“Farrar wird das machen"). Bis 1906 war die Amerikanerin ein Mitglied der Berliner Hofoper; mit dem deutschen Kronprinzen und seiner Familie war sie befreundet.
1908/09 arbeitete sie mit Gustav Mahler (1860-1911) an der New York Metropolitan Opera und sang dabei unter anderem in Don Giovanni, Walküre, Siegfried, Figaro, Fidelio. Damals entstand eine folgenschwere Beziehung Farrars mit dem Kontrahenten Mahlers, Arturo Toscanini (1867-1957). Nur in einem Moment hatte sich der italienische Dirigent, der alle Partituren meist auswendig leitete, nicht unter Kontrolle. Er verliebte sich in die Sängerin Farrar. Die Arbeit des verheirateten Mannes litt, er selbst konnte nicht con amore dirigieren, bis er schließlich sein Amt niederlegte und New York verließ.
Ab 1915 trat Farrar auch als Schauspielerin im Stummfilm au. Zu ihren bekanntesten Rollen bei DeMille zählen Carmen (1915) und Joan the Woman (1917). Häufig war Wallace Reid ihr Filmpartner.
Ihre zahlreichen Schallplattenaufnahmen machten sie zeitweise zu einer der meistgekauften Sängerinnen der Victor Records, wobei Kritiker im Unterschied zu den Soloplatten besonders ihre Duettaufnahmen loben..