Adolf Fäh

Fäh, Adolf

katholischer Priester, Stiftsbibliothekar und Kunsthistoriker (1858-1932). 4 eigenh. Briefe mit U. St. Gallen. Zusammen 4 SS. 4to und 8vo. Mit 4 eh. Umschlägen.
$ 299 / 280 € (89909/BN59305)

Drei der Briefe sind an den St. Galler Kaufmann Sigmund Neuburger adressiert, einen Kompagnon des Stickereihändlers Sigmund Bedix, jüngerer Bruder des sog. Stickereikönigs Arnold Bendix Heine. Der früheste Brief vom 22. Mai 1901 betrifft Fähs Recherchen zu einem Beschuldigten: "Trotz meiner eingehenden Nachforschungen über den delinquenten O. Kobler kann ich Näheres über denselben nicht erfahren. Nach Ihren mündlichen Mittheilungen sind die Delikte so gravierend, daß Schonung kaum am Platze sein dürfte [...]".

Zwei Briefe an Neuburger vom 2. XI. 1923 und 5. II. 1924 betreffen eine Absage und eine Terminvereinbarung. Die Verbindung zwischen Fäh und Neuburger beruhte zweifellos auf Neuburgers Tätigkeit im Bereich der St. Galler Stickereien, die Fäh kulturhistorisch erforschte. - Am 2. I. 1930 übersandte Fäh ein lithographiertes Empfangsformular der Stiftsbiblothek St. Gallen mit eigenh. Eintragungen an den Schriftsteller Carlos von Tschudi (1867-1935) für dessen Werk "Ein Dankesbuch" (1929). Auf der zweiten Seite des Doppelblatts formulierte Fäh persönliche Glückwünsche zu dem Buch über Tschudis Familiengeschichte: "Meine aufrichtigen Glückwünsche zur Bewältigung eines immensen Stoffes, den Sie in Wort und Bild ihrem 'Dankesbuch' einverleibt haben. Mit besonderer Freude verweilte ich bei den großen Gestalten Ihrer Familie Aegidius und Dr. Hugo von Tschudi, welch' letzten ich noch persönlich gekannt und sehr verehrt habe. Dem Dargestellten auf S. 147 und dem Lockenkopfe S. 149 entbiete besondere Grüße. Als Glückwunsch zum Jahreswechsel wiederhole Ihre eigenen Worte: Verzage nicht an Gottes Walten, / Es wird doch alles wohl bestellt!". Das heute berühmteste Mitglied der Schweizer Familie von Tschudi ist der im Brief erwähnte Kunsthistoriker und Kunstsammler Hugo von Tschudi (1853-1911), dessen sog. Tschudi-Spende den Anstoß für die Sammlung von impressionistischen und postimpressionistischen Gemälden in der Müchner Neuen Pinakothek gab. - Die Briefe von 1923 und 1924 auf Briefpapier mit geprägtem Briefkopf der Stiftbibliothek St. Gallen. Das lithographische Formular mit Registraturvermerk in Buntstift und Sammlervermerk in Blei. Die Briefe an Neuburger minimal fleckig und knittrig, der Brief an Tschudi mit Formular gelocht, minimal fleckig und gebräunt und mit minimalem Seiteneinrissen..

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