Ernst Decsey

Decsey, Ernst

Ps. Franz Heinrich, Schriftsteller und Musikkritiker (1870-1941). Eigenh. Brief mit U. O. O. 01.05.1906. 5¾ SS. auf 2 Doppelblatt. 8vo.
$ 476 / 450 € (934948/BN934948)

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Aber wer hat Ihnen nur, um wolfisch zu reden, diesen Reisenfloh ins Ohr gesetzt? Ist mir nie im Schlaf eingefallen mich bei der Bohemia zu bewerben, und ich habe mich auch weder schriftlich noch mündlich, weder direct noch indirect beworben. Dies umsoweniger, als ich von der Tagespost im Verhältnis zu meinen Leistungen mehr als gut beza[h]lt bin, um nur davon zu reden. Man hat mir heuer im Jänner doppeltes Gehalt u. überdies noch eine glänzende Remuneration gegeben, wollte mich nach Sizilien schicken, kurz: es wird kaum ein Provinzblatt geben, daß mit seinem Musikreferenten so honett umgeht [...]".

- Decsey war Musikreferent und seit 1908 auch Chefredakteur der Grazer "Tagespost". 1920 kam er als ständiger Musikreferent des "Neuen Wiener Tagblatts" nach Wien und war als Prof. der Musikgeschichte und Ästhetik am Neuen Wiener Konservatorium sowie als Schriftsteller tätig und verfaßte eine Reihe von Musikerbiographien, darunter über Hugo Wolf, den er, wie seinen ehemaligen Lehrer am Konservatorium, Anton Bruckner, förderte. Daneben entstanden eine Reihe kulturhistorischer Wiener Romane und Dramen. Gemeinsam mit Viktor Léon schrieb er u. a. "Musikant Gottes", das erfolgreiche Repertoirestück der Exl-Bühne über Bruckner. 1938 wurde er von den Nationalsozialisten seiner Ämter und Positionen entsetzt. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Tagespost"..

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