Alois Frh. Czedik von Bründlsberg und Eysenberg

Czedik von Bründlsberg und Eysenberg, Alois Frh.

Offizier und Politiker (1830-1923). Zwei eigenh. Briefe mit U. O. O. I: 8 SS. auf 2 Doppelbll. Gr.-8vo. II: 4 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.
$ 427 / 400 € (940940/BN940940)

I: (31. III. 1887). An Wilhelm Schaup (1838–1899), Besitzer der Brauerei Zipf: "An einem der letzten Tage, als wir an den Staatskarren gemeinschaftlich zogen, haben Sie mich angegangen, wegen der Schleppbahn von der Station Redl zu Ihrem Zipferetablisement mit der Direktion der Elis. Bahn zu verhandeln. Die erste Antwort, welche ich erhielt, war nicht sehr tröstlich. Ich brachte Ihnen lieber keine als eine unangenehme Nachricht und urgierte lieber wiederholt. Endlich wird mir mitgetheilt u. ich beeile mich Sie davon in Kenntnis zu setzen, daß die Sache nun geordnet ist und an Sie abgeht [...]".

- Im Anschluss an diese Gefälligkeit des k.k. Staatsbahndirektors bittet dieser seinerseits um Schaups Hilfe. In seiner Funktion als Direktor der 1857 gegründeten Wiener Handelsakadmie sucht Czedik nach Stiftern von Schulstipendien. Er bittet daher Schaup in der Linzer Handelskammer die Beteiligung an der Handelsakadmie durch eine solche Stiftung anzuregen: "Ich setze nun meine Bemühungen nach allen Seiten fort und komme dabei auch auf die Linzer Handelskammer. Dieselbe befindet sich unter den ursprünglichen Gründern nicht, obwol [sic] die Mehrzal [sic] der cisleith. Kammern sich in dieser Art betheiligte.- Könnte nicht durch Ihren Einfluß als Vertreter dieser Körperschaft jetzt dieser Schritt geschehen?". - II: (18. IV. 1887). An Schaup. Aus dem Geschriebenen geht hervor, dass Schaup Czediks Ansinnen vorgebracht hat, wobei es wohl finanzielle Bedenken seitens der Kammer gab. Czedik stellt klar: "Sodann bin ich so frei, Ihnen zu sagen, daß die Gründung eines Stiftplatzes nach den Statuten eben nur durch Erlag des Kapitals von 3150hl mit einem Mal oder in 6 Raten bewerkstelligt werden kann. Nun bin ich weit entfernt, die Geldkräfte der Linzer H. Kammer zu überschätzen, allein ein 6maliger Jahresbeitrag von 500hl ist dann vielleicht doch erschwinglich!". - Auch in der "Bahnangelegenheit", also der Genehmigung oder Errichtung eines privaten Anschlusses der Brauerei Zipf an die Kaiserin Elisabeth-Bahn, scheint es Probleme gegeben zu haben: "In Ihrer Bahnangelegenheit haben ich und Lenz [Alfred von Lenz, Anm.] alles mögliche gethan, um dieselbe nach Ihrem Wunsch zu ordnen. Allein ganz war das nicht möglich, weil z. B. eine kleine Entschädigung überall eingetreten ist und daher eine Ausname [!] nicht gemacht werden konnte. Ich hoffe Sie haben den Bescheid dieses Mal rascher und sind nun wenigstens halb ausgesöhnt mit den Missethätern der Elisabethbahn, als deren jüngster und unschuldigster Sie herzlich grüßt [...]"..

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