Von ständigen Geldsorgen bedrängt, versuchte er sich in Neunkirchen als Redakteur der Saar- und Blieszeitung, gab die Stelle aber nach kurzer Zeit wieder auf.
Hierauf zog er nach Leipzig, wo zu seinen näheren Bekannten Adolf Bartels und Otto Erich Hartleben zählten. Hier erschienen 1887 sein Lyrikband „Lieder eines Sünders“ sowie sein erster Roman „Phrasen“, in dem er seine Leipziger Bekannten schildert, was ihm viele, die sich wiedererkannten, verübelten. Ebenfalls 1887 vollendete er den Roman „Adam Mensch“, der aber wegen Differenzen mit seinem Verleger erst zwei Jahre später erschien. Conradi ging nach München, seine finanziellen Verhältnisse und seine Gesundheit (Asthma) verschlechterten sich derart, dass er sich in die Obhut der Familie eines Freundes in Lockwitz begab. 1889 hielt er sich erneut in Leipzig auf, wo sein Roman „Adam Mensch“ erschien, gegen den sogleich die Staatsanwaltschaft wegen „unsittlicher und gotteslästerlicher“ Stellen Ermittlungen einleitete. Conradi zog anschließend nach Würzburg. Hier arbeitete er an einer Dissertation und an einem neuen Roman („Ein moderner Erlöser“). Unverhofft an einer Lungenentzündung erkrankt, starb er im Alter von 27 Jahren. Sein Nachlass kam in die Landesbibliothek Dessau..