Johann Philipp Gf. von Cobenzl

Cobenzl, Johann Philipp Gf. von

Staatsmann (1741-1810). Schriftstück mit eigenh. U. Wien. 5 Zeilen. 4to.
$ 86 / 80 € (88086/BN50895)

Zahlungsanweisung für Umbauarbeiten im ehemaligen St.-Anna-Kloster in Wien, das seit 1786 die Akademie der bildenden Künste und ihre Sammlungen beherbergte: "Der italienische Zahlmeister Herr Joseph Stussard wird aus der Kasse der Akademie der bildenden Künste dem Herrn Professor Andreas Fischer Dreyhundert Gulden auf Verrechnung auszahlen, zu der in dem Gebäude zu St. Anna vorgenommenen Herstellung der neuen Modell- und Anticken-Säälen [sic]. [...]". - Der klassizistische Architekt Andreas Fischer (1757-1819) hatte 1786 den Ruf als Professor für praktische Baukunst an der Akademie der bildenden Künste erhalten.

In dieser Funktion plante er die Säle der Antiken- und Gipsabgusssammlung im St.-Anna-Kloster. Die Übersiedlung der Kunstakademie und ihrer berühmten Sammlungen in das heutige Gebäude am Schillerplatz erfolgte nach sechsjähriger Bauzeit im Jahr 1877. - Johann Philipp Graf von Cobenzl durchlief eine steile Beamtenlaufbahn unter den Kaisern Joseph II., Leopold II. und Franz II. Ab 1777 diente er als Gesandter in Berlin, wo er 1779 den Frieden von Teschen zur Beendigung des Bayerischen Erbfolgekrieges abschloss. 1779-92 diente er als Vizestaatskanzler und ab Ende 1792 als Staatskanzler. Dieses Amt musste er aufgrund von Misserfolgen bei der 2. Teilung von Polen nach nur wenigen Monaten wieder aufgeben. Danach wurde er Kanzler für die italienischen Provinzen und von 1801-05 schließlich Außenminister. Neben dieser glanzvollen Beamtenlaufbahn war Graf Cobenzl zeitweilig Präsident der Akademie der bildenden Künste und Protektor der Sammlungen. In seinem Schloss am Reisenberg, umgangssprachlich "Am Cobenzl" genannt, umgab sich der Graf mit bedeutenden Künstlern, darunter Wolfgang Amadeus Mozart. - Mit eigenhändiger Empfangsbestätigung und U. von Andreas Fischer. Gefaltet und leicht knittrig..

buy now