Arnold Cantani

Cantani, Arnold

Mediziner (1837–1893). Eigenh. Brief mit U. Prag. 4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.
$ 192 / 180 € (11447)

Arnold Cantani (1837–1893), Mediziner. E. Brief mit U. Prag, 21. Juni 1863. 4 Seiten auf Doppelblatt. 8°. – An den namentlich nicht genannten Mediziner und Bibliothekar Johann Adolf Winter (1816–1901) in Leipzig betr. einer mitgesandten (hier jedoch nicht vorhandenen) „Mittheilung aus unseren Annuli Universali di Medicina [...] mit der Bitte, dieselbe in den geschätzten Ihrer trefflichen Leitung unterstehenden Schmidt’schen Jahrbüchern, wenn sie geeignet erscheinen sollte, aufzunehmen.

Als Italiener und eifriger Anhänger der deutschen Medicin lasse ich es mir angelegen sein, eine kleine Vermittlerrolle zwischen dem ärztlichen Publikum beider Nationen zu vertreten, und wie ich auf der einen Seite durch reichliche Auszüge und Mittheilungen deutscher Arbeiten in unseren medic. Journalen das Schöne und Neue und Wahre der deutschen Medicin meinen Landsleuten zugänglich mache, denen ich überdieß durch die von mir besorgte und wirklich äußerst günstig aufgenommene Übersetzung von Niemeyer’s spec[ieller] Path[ologie] u. Ther[apie] einen wichtigen Dienst erwiesen habe, so trachte ich auf der andren Seite, wieder etwas aus unserer Litteratur in deutscher Sprache weiter zu verbreiten, um auch so meinem Vaterlande und der Wissenschaft zu dienen, und zugleich den [d]eutschen Ärzten zu zeigen, daß die naturhistorische, von Morgagni begründete, von den übrigen Italienern verlassene und von den Deutschen zu so hoher Blüthe gebrachte rationelle Medicin in dem zu neuem Leben auferstandenen Italien wieder mächtige Wurzeln faßt und bereits ihre ersten Früchte trägt [...]“. – Cantani war als Sekundararzt in Prag tätig und wurde 1864 Professor für Toxikologie und Pharmakologie in Pavia; vier Jahre darauf wurde er Professor und Vorstand der 2. medizinischen Klinik in Neapel. „Er verbreitete die Methoden der deutschen Medizin in Italien, war Mitglied des obersten Unterrichts- und obersten Sanitätsrates in Rom, Senator und Mitglied vieler gelehrter Gesellschaften“ (ÖBL I, 135). – J. A. Winter war als Arzt und Dozent für Augenheilkunde, seit 1850 auch für Ohrenheilkunde, Rezeptierkunde und Geschichte der Medizin in Leipzig tätig, wurde 1853 a.o.Prof. und war von 1859 bis 96 zudem Bibliothekar an der Universitätsbibliothek. Er schrieb u. a. „Beiträge zur Geschichte der Entwicklung des Medizinalwesens im Königreich Sachsen“ (1893) und war seit 1876 alleiniger Herausgeber von „Schmidts Jahrbüchern der in- und ausländischen gesammten Medizin“. – Mit einem längeren Antwortentwurf Winters und von fremder Hand stammendem Vermerk zum Verfasser am oberen Blattrand der Recto-Seite; auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf; Bl. 1 recto am oberen Rand stärker angestaubt; beiliegend eine alte Sammlungsbeschreibung..

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