Elias Canetti

writer, Nobel laureate, 1905-1994

"Elias Canetti was born in Bulgaria, and later became a British citizen. He was a modernist novelist, playwright, memoirist, and non-fiction writer. He won the Nobel Prize in Literature in 1981, ""for writings marked by a broad outlook, a wealth of ideas and artistic power"". He is known chiefly for his celebrated trilogy of autobiographical memoirs of his childhood and of pre-Anschluss Vienna (Die Gerettete Zunge; Die Fackel im Ohr; and Das Augenspiel), for his modernist novel Auto-da-Fé (Die Blendung), and for Crowds and Power, a study of crowd behaviour as it manifests itself in human activities ranging from mob violence to religious congregations."

Source: Wikipedia

Canetti, Elias

brit. Schriftsteller bulgar. Herkunft, Literatur-Nobelpreis 1981, "für sein schriftstellerisches Werk, geprägt von Weitblick, Ideenreichtum und künstlerischer Kraft" (1905-1994). Autograph letter signed. Zürich. 8vo. 1 Seite.
$ 959 / 900 € (60013)

To Mr. Bachmann in Bonn: „[…] I don’t have any photographs that I can send and in general I don’t send any quotes of myself. However, I don’t want to disappoint you as a collector and therefore I am sending you a draft from my book ,Die Provinz des Menschen’. […]“ - With holograph envelope.

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Canetti, Elias

Schriftsteller und Aphoristiker deutscher Sprache und Literaturnobelpreisträger 1981 (1905-1994). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Zürich. 4to. 1 1/4 pp. Gedr. Briefkopf. Kuvert.
$ 4,795 / 4.500 € (78594)

An „Carola v. Gästern“, die ihm wegen einer zu vermachenden Erbschaft schrieb „In a word, I have a considerable fortune and no heir“: „Ich beantworte ihn auf Deutsch, es ist die Sprache, in der ich schreibe. Über Ihren Wunsch bin ich betroffen: er ist an einen 82-Jährigen gerichtet. Selbst wenn ich jünger wäre, könnte ich es nicht über mich bringen, wissentlich aus dem Tod eines Menschen einen Vorteil zu ziehen. Vor Jahren ging es mir schlecht und meine Arbeit schien bedroht. Heute ist das nicht mehr der Fall und alles was ich mir wünsche, sind noch einige Jahre, in denen ich begonnene Bücher beenden kann.

Sie sprechen von Reisen in meinem Land, and die Sie sich immer erinnern werden. Welches Land meinen Sie? Welches Volk? Es ist, da ich in einigen Ländern gelegt habe, an denen ich hänge, sehr schwer zu bestimmen, in welches ich gehöre. Meine Reaktion auf Ihren Brief soll nichts enthalten, das Sie verletzen könnte. Falls Ihnen daran gelegen wäre, sie besser zu verstehen, würde ich Ihnen gern mein letztes Buch schicken […]“ - Der Schriftsteller Winfried Bornemann (geb. 1944) ist bekannt für Bücher mit seinen Juxbriefen an Unternehmen, Prominente und Behörden samt deren Antwortschreiben. Das erste Buch „Zu Schade … zum Wegradieren“, das er zusammen mit seinem Schwager verfasste, enthält neben humorvollen Zeichnungen nur wenige dieser Briefe. Für das Buch „Bornemanns lachende Erben“ (1985) schrieb Bornemann unter dem Pseudonym „Carola von Gaestern“ verschiedene Prominente an, um diesen das Erbe jener fiktiven Witwe eines reichen Unternehmers in Aussicht zu stellen. 1988 erschien sein Buch „Glanz & Gloria. Eine Brief-Aktion mit internationalen Stars“..

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Canetti, Elias

Schriftsteller und Nobelpreisträger (1905–1994). Eigenh. Brief mit Unterschrift. London. 1 1⁄3 p. 4to.
$ 4,795 / 4.500 € (87964)

An den deutsch-niederländischen Verleger und Literaturagenten Hein Kohn in Amsterdam, Tantiemen für niederländische Übersetzungen seiner Werke betreffend. „[…] Ich freue mich, dass ‘Hochzeit’ nun bald erscheint, inzwischen habe ich auch den Prospekt des Verlags erhalten. Das Geschäftliche ist, wie ich einem Brief von Hanser entnehme, über Sie und München abgewickelt worden, da die Übersetzungsrechte in diesem Falle ja bei Hanser lagen. Was ,Het Martyrium’ anlangt“ (die niederländische Übersetzung seines 1936 erschienenen Erstlingswerks ,Die Blendung’), „so war die Abrechnung Van Genneps“ (der Verlag Polak & Van Gennep) „für das vergangene Jahr gewiss schon fällig.

Es liegt mir sehr daran zu wissen, wie viele Exemplare des Romans in Holland verkauft worden sind ... Gern wüsste ich, ob Van Gennep sich dazu entschlossen hat, ,Masse und Macht’ in Holland herauszubringen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der Verlag sich diese Publikation entgehen lassen wird […] Von Hanser erfuhr ich schon im Dezember, dass der Ost-Berliner Verlag, den Sie dafür interessiert haben, sich zur Publikation der ,Blendung’ entschlossen hat […] Ich bin sehr neugierig auf die Aufnahme von ,Hochzeit’ im Haag. ,Die Befristeten’ in Wien waren ein wirklicher Erfolg. Die Aufführung war gut und das Publikum schien fasziniert […]“.

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Canetti, Elias

brit. Schriftsteller bulgar. Herkunft, Literatur-Nobelpreis 1981, (1905-1994). Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift. Quer-8vo. 1 p.
$ 2,664 / 2.500 € (90747)

Eigh. Albumblatt mit einem Lichtenberg-Zitat: „Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu [ver]sengen“. Mit einem montiertem Portrait. - Selten.

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Canetti, Elias

Schriftsteller und Nobelpreisträger (1905–1994). Archiv von 4 eigenh. Briefen mit Unterschrift. Zürich. 8vo. 4 pp. Mit eigenh. Kuverts. 1 Brief im Mittelfalz eingerissen.
$ 4,795 / 4.500 € (93630)

Alle Briefe an das „Internationaal Literatuur Bureau“, den er sein Einverständnis gibt, „dass die Studentenschauspielgruppe […] aus Groningen mein Theaterstück ,Hochzeit’ fünfmal spielt.“ Brief v. (10.04.1982). - II. Übersendung seines Vertrags für die Paperback-Ausgabe von „Het Martyrium“. Brief v. (07.06.1989). - III: Ablehnung einer Theaterbearbeitung seines Romans ,Die Blendung’: „Eben erhalten ich vom Verlag […] eine Theaterbearbeitung meines Romans ,Die Blendung’ zugeschickt.

Ich kann auf keinen Fall meine Einwilligung zu einer Theaterbearbeitung des Romans geben. man hat mich nie um Erlaubnis gebeten, dich ich nie erteilt hätte, und ich bin sehr erstaunt darüber, dass man mir diese fertige holländische Fassung nun zur Lektüre zuschickt.“ (Brief v. 8.6.1990). - IV. „Ich habe nun einen Brief vom Theater […] bekommen […] und muss mich leider doch gegen eine dramatische Bearbeitung von ,Masse und Macht’ entscheiden. Ich kann leider nicht ausführlich dazu äussern, da ich in nächster Zeit ins Krankenhaus muss. Aus demselben Grund bitte ich Sie, in meinem Namen den Theater mitzuteilen, dass ich eine Bearbeitung von ,Masse und Macht’ fürs Tehater auf keinen Fall erlauben kann. […]“ (Brief v. 14.12.1992)..

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Canetti, Elias

Schriftsteller und Nobelpreisträger (1905-1994). Autograph letter signed. [Zürich]. 10.08.1990. 1 S. Gr.-8vo.
$ 5,861 / 5.500 € (49335/BN33670)

To the German writer Hans Bender, thanking for birthday greetings.

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Canetti, Elias

Schriftsteller und Nobelpreisträger (1905-1994). Ms. Brief mit eigenh. U. London. 29.07.1969. 1 S. 4to. Mit ms. adr. Kuvert.
$ 1,918 / 1.800 € (60789/BN44475)

An die Lektorin und Übersetzerin Elfriede Wagner, der er bei der Suche nach einer Stelle als Lektorin behilflich war: "[...] Ich bin erst im Herbst wieder in Deutschland und werde dann natürlich die Augen offenhalten, vielleicht begegne ich jemandem dem ich von Ihnen erzählen könnte. Glückliche Zufälle gibt es immer. Ich möchte nur nicht, dass sie sicher mit einem Erfolg rechnen. Es wäre das eine unverantwortliche Irreführung; vorläufig ist mir noch niemand eingefallen, an den ich mich in dieser Sache wenden könnte.

Aber das wird sich wohl ändern, wenn ich ein wenig Zeit zum Nachdenken habe. Ihr Lektoratsbericht über die 'Blendung' ist sehr eindrucksvoll und an ihm lag es bestimmt nicht, dass ich nicht bei Desch herauskam; allerdings war das dann doch ein Glück für mich, denn Hanser ist der richtige Verlag; ihm danke ich es, dass ich in Deutschland endlich gelesen werde [...]"..

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Canetti, Elias

Eigenh. Manuskript.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Elias Canetti (1905–1994), Schriftsteller. „Dankrede: Preis der Stadt Wien 1966“. E. Manuskript. O. O., [1966]. 6 Seiten auf 3 Bll. 4°. – Manuskript der großen Rede, die Canetti auch im Namen der anderen Preisträger – für Publizistik Friedrich Torberg, für Bildende Kunst Arnulf Neuwirth und für wissenschaftliche Publikationen Otto Erich Deutsch – gehalten hat: „[...] Ich bin mit Freuden nach Wien gekommen, um Ihnen zu danken, wer käme nicht mit Freuden nach Wien, und gar zu einer solchen Gelegenheit käme mancher gern von noch viel weiter her geflogen. Sie haben mich dieser hohen Ehre für würdig befunden, obwohl ich schon lange nicht mehr unter Ihnen lebe. So sollte ich Ihnen vielleicht einiges von dem sagen, was mich von früh auf mit Wien verbindet. Ich bin auf ungewöhnliche Weise mit Wien bekannt geworden. In den ersten 6 Jahren meines Lebens, die ich in einer Stadt an der unteren Donau in Bulgarien verbrachte, verstand ich kein Deutsch. Aber meine Eltern, die beide in Wien zur Schule gegangen waren, sprachen es untereinander. Es war Ihre Geheimsprache vor uns Kindern [...] Ich hörte Ihnen mit der wilden Neugier eines Kindes zu, ahmte die Laute nach, die ich nicht verstand, übte sie und wiederholte sie für mich in stundenlangen Spielen. Ein Wort, das besonders häufig vorkam, war der Name dieser Stadt, es war das erste und lange das einzige Wort, dessen Sinn meine Eltern mir preisgaben. Ich darf also sagen, dass ich von der deutschen Sprache während 4 oder 5 Jahren ein einziges Wort verstand, und dieses Wort war Wien [...] Ich lernte meine spätere Frau kennen, eine gebürtige Wienerin, in der ersten Vorlesung von Karl Kraus, die ich besuchte [...] Erwachsen verfiel ich Karl Kraus, wie ich als Kind der Grottenbahn verfallen war [...] Es wäre unmöglich, in wenigen Worten zu sagen, was ich diesem Mann verdanke. Er hat mir ganz buchstäblich das Ohr aufgetan und von dem Augenblick an, da ich ihm begegnet bin, konnte ich nicht mehr auf die Strasse oder in ein Lokal gehen, ohne zu hören. Ihnen brauche ich gewiss nicht zu sagen, welche Vielfalt, welcher Witz, welche Vitalität der Sprache Wiens eignen. Sie ist in all ihrem Reichtum in das Werk des grössten, man wäre versucht zu sagen: des einzigen Komödiendichters deutscher Zunge eingegangen: Nestroys [...] Die wahrhaft schöpferischen Männer einer späteren Generation, die als meine Zeigenossen in Wien lebten, deren Namen Scheu in mir weckten, die mich mit Ehrfurcht erfüllten, waren Karl Kraus, Robert Musil, Hermann Broch, Alban Berg und Anton Webern [...] Die nichtssagenden und ephemeren Erfolge anderer haben sie nie verlockt, ein hartnäckiger Instinkt für das Unverwechselbare, das sie in sich hatten, verliess sie nie [...] Vielleicht sind nicht alle, die hier leben, sich dessen bewusst, dass die Zeit zwischen den Weltkriegen in Wien in den Augen der Welt als die einer grossen geistigen Blüte erscheint [...] in allen Hauptstädten, die es noch sind, werde ich immer wieder nach den Männern gefragt, deren Namen ich genannt habe, nach ihrem und nach Adolf Loos, nach Schönberg, nach Freud [...] Als Zeuge dieser Zeit gehöre ich, wo immer ich bin, doch wirklich zu Wien [...]“. – In einer Rezension anläßlich des Erscheinens des zehnten Bandes von Canettis Werkausgabe bei Hanser („Aufsätze – Reden – Gespräche“, München 2005) bemerkt Franz Haas in der „Neuen Zürcher Zeitung“: „Ein völlig anderer Canetti wird in den diversen Dankreden sichtbar. Diese stehen in ihrer feierlichen Milde in krassem Gegensatz zu den Aufzeichnungen und zum ‚Dialog mit dem grausamen Partner’ in den geheimen Tagebüchern, in denen er Hohn in alle Richtungen versprüht. Vor der ‚Dankrede für den Preis der Stadt Wien’ 1966 muss er ziemlich viel Kreide gegessen haben. Da rühmt der liebenswürdige Herr ‚die Schönheit dieser Stadt’ und erinnert sich gerührt an den Wurstelprater, an Nestroy und Kraus. Kein Wort von Mord und Vertreibung, von arischen Peinigern und jüdischen Opfern [...]“ (NZZ v. 23. VII. 2005). – Stellenweise mit kl., möglicherweise durch partielles Zusammenkleben bedingten Schabstellen.