Kurt Burckhardt

Burckhardt, Kurt

Kunsthistoriker und Konservator (1877-1964). 2 eigenh. Brief mit U. Basel. Zusammen 3½ SS. 4to und qu.-8vo. Mit 1 eh. Umschlag.
$ 235 / 220 € (89904/BN59300)

Interessante Korrespondenz mit dem deutschen Kunsthistoriker August Grisebach (1881-1950) betreffend Probleme mit dem Präsidenten der Auerbach-Gesellschaft sowie Grisebachs Scheidung und Neuvermählung mit der Kunsthistorikerin und Galeristin Hanna Blumenthal (1899-1988). Im früheren Brief von 5. Januar 1923 beschwert sich Burckhardt über den Präsidenten der Auerbach-Gesellschaft, Ernst Sarasin, "der von Kunst keine Ahnung hat und auch nicht den geringsten Grund hat mir einen Dienst zu erweisen".

Grisebach hatte Burckhardt darum gebeten, bei Sarasin für einen Vortrag anzufragen. Burckhardt zitiert aus einem Brief Sarasins, auf dessen Ankündigungen offenbar nichts folgte, und resümiert: "Siehst du, es ist meine Schuld; denn die Vergebung dieser Verträge ist klägliche Protektionswirtschaft; letzthin eine Art Irrenarzt über Kunst der Irren, vor 2 Wochen ein verarmter Trottel aus Wien (von Salis) der aus dem Baedeker vorlas während Photos (in Farben) der Wiener Hofburg herunter geraspelt wurden. Es ist das erste mal, dass ich Ernst Sarasin um etwas bat und wohl auch das letzte mal. Jetzt amüsiert es ihn auch einmal seine Macht zu zeigen. Wenn es ihm dann einmal passt, so würde ich an deiner Stelle nicht annehmen. Du bist zu gut dafür [...]". - Am 31. März 1924 schreibt Burckhardt: "Es freut mich, dass Du in meinen Schweizerbergen Kräfte für Deine so reiche, interessante Tätigkeit nimmst. Dass Du Basel nicht berührst bedaure ich. Du würdest mich jedoch nicht antreffen, da ich Reisepläne habe. Deine Scheidung wäre natürlich niemals ein Grund nicht hierher zu kommen. Du wärest Sally und mir ebenso willkommen mit Deiner zweiten Wahl. Ich hoffe nun, dass Dir in diesem zweiten Unternehmen das hohe Glück zu teil werde, dass du in deinem Kunstempfinden vollauf verstanden werdest". - Der Brief von 1923 auf Briefpapier mit gedrucktem Briefkopf des Historischen Museums Basel. Stärker gebräunt und mit mehreren Seiteneinrissen insbes. im Falz. Der Brief von 1924 leicht knittrig..

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