Samuel Gottlieb Bürde

Bürde, Samuel Gottlieb

Schriftsteller (1753-1831). Eigenh. Brief mit U. ("Bürde"). Breslau. 12.08.1793. 1¾ SS. auf Doppelblatt. 4to.
$ 478 / 450 € (32118/BN22834)

An einen namentlich nicht genannten Adressaten über eine seine Übersetzertätigkeit, die durch "häusliche Unruhe, die Entbindung meiner Frau von Zwillingen, die bedenklichen Gesundheitsumstände derselben" arg in Mitleidenschaft gezogen worden ist: "Ueber alles dieses sehe ich mich nun noch, nach reiflicher Ueberlegung außer Stande, Ihrem Verlangen wegen Uebersetzung der Gedichte in den Oeuvres posthumes zu genügen. Ich bin Ihrem Zutrauen dieses aufrichtige Geständnis schuldig welches in der That nicht bloße Ziererey ist.

Da ich bey meinen schriftstellerischen Arbeiten immer auf meine Dienstverhältnisse Rücksicht nehmen muss: so ist es für mich eine äußerst ängstliche Lage, wenn ich mich anheischig machen soll, Arbeiten dieser Art binnen einer gewissen Frist zu liefern. Ich habe noch eben jetzt die Erfahrung gemacht; und bin nicht im Stande gewesen, die noch übrigen zwey letzten Episteln binnen einem Zeitraum von 2 Monathen zu übersetzen [...] Ich kann Ihnen, hochzuehrender Herr, unter diesen Umständen bloß folgenden Vorschlag thun [...]". - Samuel Gottlieb Bürde war Mitarbeiter von Wielands "Teutschem Merkur" und Schillers "Horen", schrieb Dramen, Lieder und Opernlibretti (u. a. nach Wielands "Don Sylvio von Rosalva", 1795) "sowie die von den Zeitgenossen gerühmte Milton-Übersetzung 'Das verlorne Paradies' (2 Bde., 1793)" (DBE). - Papierbedingt stärker gebräunt und mit Sammlerstempel "J. K. Riess, Handschriftensammlung"..

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