Lily Braun

Braun, Lily

Schriftstellerin, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin (1865–1916). Eigenh. Brief mit U. Berlin. 6 SS. auf 4 Bll. Kl.-4to.
$ 534 / 500 € (21084)

Lily Braun (1865–1916), Schriftstellerin, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin. E. Brief mit U. Berlin, 24. November 1907. 6 SS. auf 4 Bll. Kl.-4°. – An einen namentlich nicht genannten Adressaten: „Sie haben mir in letzter Zeit ein paar reizende Kinderbücher geschickt, die ich noch besprechen werde [...] Noch anziehender aber ist Ihr Verlags-Katalog und er ist eigentlich der Anlaß, weshalb ich mich mit einer Frage an Sie wende. Seit längerer Zeit beschäftige ich mich sehr eingehend mit kulturhistorischen Studien.

Aus ihnen ist zunächst einmal ein Vortragscyclus entstanden, den ich hier unter dem Titel: Die grandes amoureuses gehalten habe. Ich möchte daraus ein Buch machen. Dabei bemerke ich gleich, daß es von dem Blei’schen ‚Von amoureusen Frauen’ ganz verschieden ist, weil es die welt- u. kulturhistorische Bedeutung der grandes amoureuses [...] in den Vordergrund schiebt. Würden Sie solch ein Buch in Ihrem Verlag aufnehmen? [...]“. – Die Tochter des Generals Hans von Kretschmann und Enkelin Jenny von Gustedts – der illegitimen Tochter von König Jerome Bonaparte und Diana von Pappenheim – kam nach ihrer Heirat mit Georg von Gizycki mit der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur in Verbindung und wurde später Mitherausgeberin der „Ethischen Kultur“. Nach dem Tod ihres Mannes trat sie der Sozialdemokratischen Partei bei, begann sich verstärkt mit der damaligen Frauenfrage zu beschäftigen und wurde 1895 Mitarbeiterin der Zeitschrift „Die Frauenfrage“ sowie Mitglied im Verein „Frauenwohl“. „1896 heiratete sie Heinrich Braun. Durch die gemeinsame Arbeit mit ihm sah sie sich bald als Revisionistin der parteiinternen Kritik ausgesetzt und wurde auch von Clara Zetkin als zu wenig radikal kritisiert“ (DBE). – Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm..

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