Die Folge davon war Ermüdung und Ratlosigkeit im Publikum. Aber der ‚theaterfremde’ Dichter mußte sich dem Willen des Direktors fügen. Der Schluß des Aktes nach der Schlacht bei Pavia wurde auf Wunsch des Direktors und des Schauspielers des Franz, des ausgezeichneten Balser, in dem Sinn geändert, der mir leider auf der Probe so sehr einleuchtete, daß ich ihn sogar in die Buchausgabe übernahm. Ursprünglich endete die Szene schroff mit der Gefangensetzung des französischen Königs. Ich werde aber bei einer Neuauflage die erste Vision [!] wiederherstellen. Wo immer Sie tadeln, haben Sie recht. Was die Isabella-Szenen betrifft [...]“. – Marie Herzfeld „studierte um 1884 skandinavische Sprachen und Literatur in Wien und wurde Mitarbeiterin der Zeitschriften ‚Wiener Mode’, ‚Die Gesellschaft’, ‚Moderne Rundschau’ und der ‚Zeit’“ (DBE). In engem Kontakt mit Hugo von Hofmannsthal und dem literarischen „Jung-Wien“ stehend, war sie in den 90er Jahren eine wichtige Vermittlerin skandinavischer Natur im deutschsprachigen Raum und edierte u. a. die erste deutsche Gesamtausgabe der Werke Jens Peter Jacobsens. Seit 1900 trug Herzfeld unter der Mitarbeit zahlreicher namhafter Autoren, u. a. Paul Heyses, mit Übersetzungen und Textausgaben im Verlag Eugen Diederichs zur Wiederentdeckung der italienischen Renaissanceliteratur bei. 1904 wurde sie für ihre Darstellung „Leonardo da Vinci, der Denker, Forscher und Poet“ (1904) mit dem Bauernfeld-Preis ausgezeichnet. – Das Kuvert etwas angestaubt und mit kleinen Gebrauchsspuren, der Brief selbst tadellos..