Helene Böhlau

Böhlau, Helene, verh. al Raschid Bey

deutsche Schriftstellerin (1856-1940). Eigenh. Brief mit Unterschrift. ohne Ort und Datum. 8vo. 2 pp. Doppelblatt.
$ 300 / 280 € (87601)

An einen namentlich nicht genannte Empfängerin: „[…] Es war ein Ton darin, der zu Herzen ging und den Wunsch rege Machte ein freundlicher Zufall möge unsere Wege sich […] nun lassen. Ein warmes, wahrscheinliches Wort ist ein so großes Glück auf Erden, dass man dem der es spricht nicht innig genug danken kann. […]“ Helene Böhlau war die Tochter des Weimarer Verlagsbuchhändlers Hermann Böhlau und dessen Frau Therese geb. Thon. Sie genoss eine sorgfältige Privaterziehung. Um ihren geistigen Horizont zu erweitern, schickte man sie auf Reisen ins Ausland, wo sie im Orient den Architekten und Privatgelehrten Friedrich Arnd kennenlernte.

Beide verliebten sich, und um Helene neben seiner ersten als zweite Frau heiraten zu können, konvertierte Arnd vom Judentum zum Islam und nannte sich fortan Omar al Raschid Bey. Helenes Vater verbot ihr daraufhin das Haus. Er begegnete ihr zwar später noch einmal, ihren Ruhm aber hat er nicht mehr erlebt. Nach der Hochzeit 1886 lebte das Ehepaar ein Jahr lang in Konstantinopel, dann – nach der Scheidung von seiner ersten Frau – in München. Helene Böhlau veröffentlichte weiterhin unter ihrem Geburtsnamen, manchmal mit dem Zusatz „Frau al Raschid Bey“. Zu ihrem Freundeskreis gehörte auch die Schriftstellerin und Kunstkritikerin Anna Spier, die Ehefrau des Politikers und Privatgelehrten Samuel Spier, der Helene Böhlau 1903 im schwärmerischen Gedenken an „unsere Grünen Sommer!“ ihr „Sommerbuch Altweimarische Geschichten“ widmete. Auch den Roman „Halbtier!“ widmete sie Anna Spier..

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