Johann Jakob Bodmer

Swiss author, academic, critic and poet, 1698-1783

"First studying theology, Bodmer finally found his vocation in letters. In 1725 he was appointed professor of Helvetian history at the Carolinum academy in Zürich. His major writings are the treatises ""Von dem Wunderbaren in der Poesie"" (1740), and ""Kritische Betrachtungen über die poetischen Gemählde der Dichter"" (1741). He published, in conjunction with Breitinger and others, ""Die Discourse der Mahlern"", a weekly journal after the model of ""The Spectator"". Through his prose translation of Milton, he tried to make English literature accessible in Germany. Bodmer formed a German literary school in opposition to Gottsched, with whom he carried on a prolonged controversy."

Source:

Bodmer, Johann Jakob

Schweizer Philologe (1698-1783). Eigenh. Stammbucheintrag mit Namenszug. Turici [d.i. Zürich]. 8vo. 1 p. Altgriechisch.
$ 2,657 / 2.500 € (76095)

Nach einem Studium der Theologie und einer Ausbildung zum Kaufmann war Bodmer als Professor für helvetische Geschichte und Politik am Gymnasium Zürich tätig. Bedeutsam ist seine Neuentdeckung der mittelhochdeutschen Dichtung sowie seine Tätigkeit als Übersetzer von Homer und John Milton. Zu erwähnen wäre aber auch, dass er Jacob Hermann Obereit, den wirklichen Entdecker der Nibelungenhandschrift in der Schlossbibliothek zu Hohenems, um diese Ehre betrog. Bodmers entscheidender Beitrag zur deutschen Literaturgeschichte war sein zusammen mit seinem Freund Johann Jakob Breitinger ausgetragener Streit mit dem deutschen «Literaturpapst» Johann Christoph Gottsched.

Seine literaturtheoretischen Prinzipien formulierte Bodmer in Critische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie von 1740. Gegen Gottscheds französische Vorbilder favorisierte er den englischen Sensualismus von John Milton; gegen die Verehrung der Antike hielt er das Mittelalter hoch, womit er die Romantik entscheidend beeinflusste. In gewisser Weise war der Streit zwischen Bodmer, Breitinger und Gottsched eine deutsche Variante der französischen Querelle des Anciens et des Modernes. Neben seinem prägenden Einfluss auf das literarische Leben in Zürich war Bodmer auch eine bedeutende Persönlichkeit in der Bibliotheksgeschichte der Stadt. 1722 trat er als Mitglied in die städtische Bibliotheksgesellschaft ein, ab 1758 fungierte er als deren Vizepräsident. Auf Bodmers Vorschlag hin änderte die Gesellschaft den Namen ihrer Institution in Stadtbibliothek. Zudem vermachte Bodmer der Stadtbibliothek Zürich einen grosszügigen Geldbetrag sowie einen wesentlichen Teil seiner privaten Büchersammlung, die nach seinem Tod in den Bestand der Bibliothek überging. Als Hommage an diesen wichtigen Zürcher und Förderer der Bibliothek thront Bodmer noch heute als Standbild zur rechten Seite von Conrad Gessner über dem Eingang der Zentralbibliothek Zürich. Briefe, Unterlagen zur Person, Materialien und Lebenserinnerungen aus dem Nachlass von Johann Jakob Bodmer befinden sich in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich..

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