Wilhelm von Bode

Bode, Wilhelm von

deutscher Kunsthistoriker (1845-1929). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin-Charlottenburg. Kl.-4to. 4 pp. Doppelblatt.
$ 1,601 / 1.500 € (83672)

Inhaltsreicher und umfangreicher Brief an einen Herrn Gentz: „Ich bin es so wenig gewohnt aus Künstlerkreisen anderer zu hören, als dass schon wieder für eine alte Sparte unerhört. Immer ausgegeben seien, dass mich eine so offene und warme Anerkennung ganz besonders freut. Die Aufstellung u. Einrahmung ist ein besonderer Sport von mir; Kleider machen Leute gilt auch für Kunstwerke und ich glaube, und freue mich, dass ich in dieser […] Arbeit (gut alte Rahmen sind leider sehr selten u. theuer gemacht) die Anerkennung der Künstler finde.

In der Renaissanceabteilung habe ich schon wieder eine Änderung vor: ich will die zu sehr verzettelten Bronzen herausnehmen u. in einem kleineren intimen Raum (gegenüber der Abth. d. Original... ) gesondert aufstellen. Dabei werde noch etwa 2 Dutzend z.th. sehr schöne aus Stücke jetzt zur Ausstellung kommen. Gerade diese kleine Bronzeabtheilung wird mir nicht leicht werden. Beleuchtung, Hintergrund, Ausstellung etc. sind bei Bronze ja besonders heikel! […] In der Gemäldegalerie fehlt’s jetzt leider überall an Raum, auch an den rechten Räumen: für die Altdeutschen u. Altniederländer sollten vier Seiten Licht haben, u. für die größeren Holländer brauchten wir größere Räume mit Seitenlicht als uns. jetziges Kabinett; für den neuen Rembrandt […] kein passender Platz vorhanden! Unsere Oberlichtssäle sind viel zu dunkel u. zerstreut im Licht für die Holländer, besonders für Rembrandt. Die Abth. der Renaissance hätte ich nicht zusammenbringen können, wenn nicht eine Reise von Freunden nicht mit den Mitteln seit Jahren mächtig unterstützt hätten. […]“.

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