Ludwig Bischoff

Bischoff, Ludwig

Pädagoge, Musiker, Kritiker und Verleger (1794-1867). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Köln. 4to. 1 p.
$ 534 / 500 € (74846)

Vermutlich an Herrn Schott, der ihn zum mittelrheinischen Musikfest eingeladen hatte. Bischoff nimmt gerne daran Teil. „Die Notizen, die mir mit den frühren Schreiben vom 21. v.W. zugegangen sind, konnte ich für die Niederrh. Mus. Zeitung nicht mehr verwenden, da ich bereits das Wichtigste daraus aus der Süddeutschen M.Z. in Nr. 27 augenommen hatte […]“ - Geboren wurde er als Sohn eines Cellisten aus einer traditionsreichen Musikerfamilie. So bekam er seine erste musikalische Erziehung vom Vater. Ab 1812 studierte Bischoff in Berlin Philologie.

Aber bereits 1813 ging er zum Preußischen Kavallerie-Regiment und nahm an der Völkerschlacht bei Leipzig teil. 1814 nahm er seine Studien in Berlin wieder auf und beendete sie 1817. Im Frühjahr 1818 übersiedelte er in die Schweiz, wo er als Pädagoge Anstellung fand. Nach seiner Rückkehr wurde er 1821 Gymnasiallehrer in Berlin und 1823 Direktor am Gymnasium in Wesel, wo Konrad Duden bei ihm sein Abitur ablegte. Bischoff nahm in Wesel rege am Musikleben teil und gründete einen Gesang- und Orchesterverein. Wegen seiner liberalen Gesinnung und seines Verhaltens während der 1848er Revolution musste er seinen Abschied nehmen und zog 1849 nach Bonn. Dort gründete er die in Köln erscheinende »Rheinische Musikzeitung« (1850–59, später »Niederrheinische Musikzeitung«), deren erklärtes Ziel es war, die Traditionen der klassischen Kunst gegen die Zumutungen der Zeitgenossen zu verteidigen. 1850 gründete er gemeinsam mit anderen die Musikgesellschaft »Beethoven Verein«. Bereits kurze Zeit später gab dieser Verein, bestehend aus Fachmusikern und Dilettanten, Abonnementskonzerte. Die letzten Jahre verbrachte Bischoff in Köln, wo er 1867 einem Schlaganfall erlag. Bischoff war einer der Hauptkämpfer gegen die „neudeutsche“ Wagner-Richtung und wurde von Wagner (in seiner Schrift Das Judenthum in der Musik) zu Unrecht bezichtigt, den Begriff „Zukunftsmusik“ geprägt zu haben..

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Bischoff, Ludwig

Musiktheoretiker (1794-1867). Eigenh. Brief mit U. Köln. 08.10.1866. 4 SS. 8vo.
$ 694 / 650 € (934872/BN934872)

"Sie müssen schon das Loos aller meiner Freunde theilen und sich an große Nachsicht mit mir in Bezug auf Correspondenz gewöhnen. Ich habe schon zwei Briefe erhalten und aus dem letzten mit Freude erfahren, daß Sie tüchtig am Componieren sind und das hat mich eben auch angeregt, den Versuch zu wagen, Ihnen mein Opernbuch zu liefern. Nachdem ich einige Tage lang schwedische Geschichte studiert habe, bin ich bei Gustav Wasa geblieben, habe mein historisches und philologisches Gewissen alsdann beschwichtigt und den Stoff frei behandelt.

Ich glaube, die Sache wird sich machen: ich habe im scenischen Entwurf 3 Akte fertig und für den 4ten (und letzten) auch schon das Nöthige in petto. Ich muss aber Gustav zum Tenor machen, denn eine Episode mit einem anderen Tenor, der jedenfalls eine untergeordnete Rolle spielen würde, behagt mir nicht […]". - Bischoff war Sohn eines Cellisten, studierte in Berlin Philologie und arbeitete nach seiner Teilnahme an den Kriegen von 1813-15 als Lehrer in der Schweiz und in Berlin. 1823-49 war er Direktor des Gymnasiums in Wesel und beschäftigte sich mit Musiktheorie. 1849 siedelte er nach Köln über, gründete dort die "(Nieder-)Rheinische Musikzeitung" und schrieb für die "Kölnische Zeitung". Neben zahlreichen Musikkritiken verfaßte er Militärberichte sowie ein Opernlibretto..

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