Ernst Barlach

Barlach, Ernst

Bildhauer, Zeichner und Schriftsteller (1870–1938). Eigenh. Postkarte in Bleistift mit Unterschrift „Ernst“. Dresden-Loschwitz. 8vo. 1 p.
$ 3,786 / 3.500 € (81804)

An seinen Freund Friedrich Düsel in Strelitz. "Lieber Junge - es scheint Du wirst geizig. Häufe nur nicht zu viele d. ... an, denn sonst möchten die Sorgen um die Coupons deine Gemütsruhe vergiften[.] - Wann höre ich mal mehr von Deinen Zukunftsplänen? Nur noch ein paar Tage treffen mich hier Deine Briefe - dann wieder Friedrichroda. - Seit dem einen Jahr meiner Abwesenheit haben sich Dresden u. die ganzen umliegenden Orte sehr verändert. Ich mich selbst aber noch mehr! Klencke ist ein Jahr jünger geworden, hat eine furchtbare Lebervergiftung inzwischen gehabt.

Ist sehr beschäftigt, es komme[n] nur spärliche Morgen u. Abendstunden Beisammenseins heraus. Meine Studiengenossen sind ... Bräutigämmer, auch Reisner[?], verbummelt, Diez, verheiratet und umgänglicher geworden. Nun mach Dir ein Bild meines Treibens! Grüßend Dich sehr u. Deine Mutter Ernst". - Kleiner Empfängervermerk. Bisher unpubliziert; in der kritischen Ausgabe der Briefe Ernst Barlachs (Suhrkamp-Verlag 2019, Bd. 1) verzeichnet unter Nr. 109 als eine von zwei nicht überlieferten Postkarten, die der Künstler in seinem Brief an Düsel vom 2. 9. 1896 erwähnt. - Barlachs Freundschaft mit dem Schriftsteller, Literaturhistoriker und Redakteur Friedrich Düsel (1869-1945), für den er auch ein Exlibris schuf, begann im Alter von 17 Jahren. 1891 war Barlach von der Hamburger Gewerbeschule an die Dresdener Akademie der bildenden Künste gewechselt, wo er ein Jahr später Meisterschüler bei dem hier als frisch verheiratet erwähnten Bildhauer Robert Diez (1844-1922) wurde. Nach einem einjährigen Studienaufenthalt in Paris (1895) lebte Barlach einige Zeit bei seiner Mutter im thüringischen Friedrichroda. Der Naturarzt und Philosoph Julius Hermann Klencke (1852-1904) gründete 1896 die Naturheilanstalt Kurberg in Wachwitz bei Dresden und behandelte dort unter anderem den jungen Bildhauer, dessen väterlicher Freund er wurde. Die Wände im Obergeschoss der Anstalt wurden von Barlach mit Malereien ausgeschmückt..

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Barlach, Ernst

E. Postkarte mit U.
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Ernst Barlach (1870–1938), Bildhauer, Zeichner und Schriftsteller. E. Postkarte mit U.(„EBarlach“). Sonderburg, 25. Dezember 1915. 1 S. Qu.-8°. Mit e. Adresse und Absender. Mit einer Beilage (s. u.). – An Kurt Frey vom Flensburger Kunstgewerbemuseum: „Ich kann Ihnen nur kurz für Ihre Sendung danken, die mir nach hier nachgeschickt wurde, wo ich seit 2 Wochen das eigentümliche Dasein als Rekrut erlebe [...] Mir scheint die Leute laufen Gefahr, daß ihre Sachen beschlagnahmt werden, das wäre doch sehr schade. Vielleicht könnten Sie mir einen Wink geben, wie ich Ihnen darin helfen kann. Es sind schöne Sachen dabei [...]“. – Beiliegend eine Kunstpostkarte mit einer Abbildung von Barlachs Skulptur „Lesende Mönche“ mit Briefmarke desselben Motivs und Ersttagsstempel v. 10. Juli 1980.


Barlach, Ernst

Eigenh. Brief mit U. („EBarlach“).
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Ernst Barlach (1870–1938), Bildhauer, Zeichner und Schriftsteller. E. Brief mit U. („EBarlach“). Güstrow, 11. April 1930. 2/3 S. Folio (330:260 mm). – An einen Herrn Jaretzki: „Seien Sie bitte nachsichtig und nehmen meine Versicherung an, daß kein anderer Grund meinen Dank für Ihren Glückwunsch zu dem bewußten Tage verzögerte als Unkenntnis Ihrer Adresse, die mir zwischen sträflich ungeordneten Papieren abhanden gekommen ist. Was läßt sich auf so manches – wohl übergewogenes Wort erwidern? Es ruht an seinem Ort und schmückt ihn, der sich willig schmücken läßt [...]“. – Bei Friedrich Dross (Hrsg.): Ernst Barlach. Die Briefe II. 1925–1938 (München, Piper, 1969) nicht abgedruckt und somit wohl bisher unveröffentlicht. – Auf festem Vélinpapier. – Kleine Einrisse im breiten Rand.


Barlach, Ernst

Eigenh. Brief mit U.
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Ernst Barlach (1870–1938), Bildhauer, Zeichner und Schriftsteller. E. Brief m. U. Güstrow, 7. April (19)21. 1 1/2 S. Kl.-4°. An den Kunstsammler und Kaufmann Leo Lewin (1881-1965) wohl in Zusammenhang mit der Ausgestaltung von dessen neuerworbener Villa in Breslau. Barlach erinnert ihn daran, ihm ein Foto von den Innenräumen zuzuschicken. "[…] Ich glaube eine Ausgestaltung des Raumes gefunden zu haben, möchte aber, ehe ich mein Projekt Herrn Kaufmann und Ihnen vorlege, meine Ideen an einer besseren Wirklichkeit prüfen, als meine Erinnerung und immerhin oberflächliche Skizzierung des Raumes bedeuten […]" - Lewin hatte die Villa von dem Berliner Architekten Oskar Kaufmann nach seinen Wünschen und Bedürfnissen umbauen lassen, und Ernst Barlach sollte ursprünglich zwei Holzplastiken (Ruhe auf der Flucht und Die lesenden Mönche ) für die Diele beisteuern. Zur Ausführung des Auftrages kam es nicht mehr, und Barlach schuf die Plastiken als eigenständige Werke. - Mit schwachem postalischen Farbstempel unterhalb der Unterschrift.