Am 8. August 1919 erfolgte im Frieden von Rawalpindi die provisorische Anerkennung Afghanistans als souveräner und unabhängiger Staat durch Großbritannien.
Amanullah Khan leitete eine Serie von Bemühungen um soziale und politische Modernisierung in die Wege. 1926 änderte er seinen Titel von Emir in Padschah (König). In Opposition zu den Bemühungen des Königs, sich dem Westen und insbesondere Deutschland und dem britischen Empire wirtschaftlich zu öffnen, kam es zu zahlreichen Aufständen, die die Macht des Königs schwächten. Ein Höhepunkt dieser Revolten fand während einer Auslandsreise des Königs im Jahr 1927 statt (auch als „Khost-Revolte“ bekannt). Amanullah Khan lavierte geschickt zwischen russischen und britischen Interessen und konnte so eine eigenständige nationale Außenpolitik entwickeln. Doch seine innenpolitischen Reformen orientierten sich an dem Modernisierungsprojekt von Kemal Atatürk. So legte seine Frau Soraya den Schleier ab. Seine anfängliche Beliebtheit begann rasch zu schwinden. Die konservative Landbevölkerung und die paschtunischen Stämme verweigerten sich der Modernisierung, die als überstürzt empfunden wurde.
Im Januar 1929 wurde er schließlich durch Habibullah Kalakâni gestürzt..